A POOR SORT OF MEMORY by Tracy L Chandler

A POOR SORT OF MEMORY is a collec­tion of photo­graphs made in and around my hometown in the California desert. As I revisit old hideouts in concrete washes and private bunks in rock forma­ti­ons, I am remin­ded of a past laden with trauma and my youthful despe­ra­tion to find both a sense of belon­ging and an indepen­dent self. I would escape the morbid chaos of my family home and take refuge in the edges. 

Now I return to these spaces to photo­graph. This land is strikin­gly beautiful but also feels both claus­tro­pho­bically familiar and alien with disbe­lon­ging. There is ambiva­lence as I explore this landscape. I contend with the conflict of the seemingly objec­tive reality before me versus the subjec­tive truth of my memories. I find myself chasing ghosts and evading monsters. I struggle to parse memory from fantasy and reflec­tion from projec­tion. As I work, I embrace this unrelia­ble narra­tor and use the tracings of my history to craft a new loose photo­gra­phic fiction. Do I believe making photo­graphs will bring back some sort of truth? My experi­ence is the opposite. The pictures seem to take me further down the rabbit hole. And as the White Queen says to Alice: “It’s a poor sort of memory that only works backwards.”  

German trans­la­tion below ↓

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

A POOR SORT OF MEMORY ist eine Sammlung von Fotografien, die in und um meine Heimatstadt in der kalifor­ni­schen Wüste entstan­den sind. Wenn ich alte Verstecke in Betonspülungen und private Kojen in Felsformationen aufsu­che, werde ich an eine Vergangenheit voller Traumata und meine jugend­li­che Verzweiflung auf der Suche nach Zugehörigkeit und Unabhängigkeit erinnert. Ich floh vor dem morbi­den Chaos meines Elternhauses und suchte Zuflucht in den Randgebieten. 

Jetzt kehre ich an diese Orte zurück, um sie zu fotogra­fie­ren. Dieses Land ist auffal­lend schön, fühlt sich aber auch klaus­tro­pho­bisch vertraut und fremd an. Bei der Erkundung dieser Landschaft spüre ich eine Ambivalenz. Ich kämpfe mit dem Konflikt zwischen der schein­bar objek­ti­ven Realität vor mir und der subjek­ti­ven Wahrheit meiner Erinnerungen. Ich ertappe mich dabei, wie ich Geister jage und Monstern auswei­che. Ich kämpfe darum, Erinnerung von Fantasie und Reflexion von Projektion zu unter­schei­den. Bei meiner Arbeit lasse ich mich auf diesen unzuver­läs­si­gen Erzähler ein und nutze die Spuren meiner Geschichte, um eine neue, lose fotogra­fi­sche Fiktion zu schaf­fen. Glaube ich, dass ich durch das Fotografieren eine Art von Wahrheit zurück­be­komme? Meine Erfahrung ist das Gegenteil. Die Bilder schei­nen mich noch tiefer in den Kaninchenbau zu führen. Und wie die Weiße Königin zu Alice sagt: »Es ist eine schlechte Art von Erinnerung, die nur rückwärts funktioniert.«