PUBLIC SCREEN: 69 ANSICHTEN EINES ALPHABETS von Hannes Norberg /​ September bis November 2024

LED-Screen am Johannes-Rau-Haus
täglich 5 bis 24 Uhr

Kavalleriestraße 12
40213 Düsseldorf

Seit Juli 2024 bespielt Neue Fotografie für zwölf Monate die LED-Wand am Johannes-Rau-Haus in Düsseldorf mit wechseln­den künst­le­ri­schen Beiträgen. Thyra Schmidt und Hannes Norberg starten mit eigens für den Screen konzi­pier­ten Arbeiten und laden darauf­hin weitere Künstlerinnen und Künstler ein, ebenfalls konzep­tu­ell mit dieser Bildfläche im öffent­li­chen Raum umzugehen.

 


 

 

Hannes Norberg
69 Ansichten eines Alphabets
25. September bis 24. November 2024

Die Arbeit zeigt eine Abfolge von 69 Nahaufnahmen einer einzel­nen A4-Fotokopie eines typogra­fi­schen Musterblattes. Die schon aus großer Entfernung wahrnehm­ba­ren markan­ten schwar­zen Lettern des abgebil­de­ten Alphabetes nehmen die plaka­tive Sprache eines Werbedisplays auf, verwei­gern sich jedoch jegli­cher eindeu­ti­gen Lesbarkeit oder begriff­li­chen Botschaft. Thematisiert werden dagegen das unmit­tel­bare und gegen­wär­tige Erleben schein­bar neben­säch­li­cher Details eines einfa­chen Blattes Papier mit seiner schwarz bedruck­ten und gefal­te­ten Oberfläche unter natür­li­chem Licht. Auch wenn sich der stoische Rhythmus der Bildfolge der Taktung des vorbei­flies­sen­den Verkehrs anzupas­sen scheint, schafft die kontem­pla­tive Wirkung der Bilder einen schar­fen Kontrast zur Flüchtigkeit des Ortes.

 

 

69 Ansichten eines Alphabets, 2024, Einzelbildsequenz, 55 sec, © Hannes Norberg /​ VG Bild-Kunst, Bonn

 

 

 

 


 

 

Thyra Schmidt
Lärm und Staub
25. Juli bis 24. September 2024

Lärm und Staub gibt im Sekundentakt eine Text-Bild-Abfolge wieder: Stop-Motion-Aufnahmen einer Fahrt eines VW-Käfers werden unter­bro­chen von in Silben gesplit­te­ten Worten. Die Bilder sind Videoclips entnom­men, welche bereits 2013 während eines Arbeitsaufenthalts in Brasília aufge­nom­men wurden und die nun die mahnende Botschaft der Wortfragmente in poeti­scher Manier nostal­gisch unter­le­gen. „ZEIT LOS“, „GE TÖN TE SCHEI BEN“, „KEIN BLICK KON TAKT“ lauten Auszüge des Künstlerinnentexts und erwei­sen sich nicht nur als Umweltkritik, sondern auch als Kommentar zur Platzierung des LED-Screens an der Hausfassade auf Sichthöhe der stark vom Autoverkehr genutz­ten Rheinkniebrücke.

 

 

 

Lärm und Staub, 2024, Einzelbildsequenz, 42 sec, © Thyra Schmidt /​ VG Bild-Kunst, Bonn