EASTERN WASHINGTON von Ingeborg Gerdes

[…]Die ruhige, nachdenk­li­che Qualität der Felder und Weiden im Osten Washingtons erhebt sich aus den Fotografien – landwirt­schaft­li­che Maschinen, die sich im aufstei­gen­den Staub über die Felder bewegen, ein Haus, das sich allein gegen den Himmel und die Bäume abhebt und wie »Zuhause« aussieht. Selbst die Menschen beim Baseballspiel an einem heißen Abend schei­nen stehen geblie­ben zu sein, still für einen Moment vor der Dämmerung.
Gerdes scheint das getan zu haben, was sie andern­orts genauso getan hat – einen Ort, eine Sache sehen und einfach fotogra­fie­ren. Die Arbeit macht keine Aussage, sondern sieht, was an einem Ort »ist« und hält es fest. Sie sagt: »Ich sehe, ich fühle, ich fotogra­fiere – was gibt es sonst zu sagen?«[…]

 

aus: Larry Fink, Framing five views of the Northwest, Seattle Arts Magazine, 1981

 

 

Quincy, Washington, 1980

o.T., 1980

Ritzville, Washington, 1980

o.T., 1980

Othello, Washington, 1980

Ritzville, Washington, 1980

Drive-Thru, Moses Lake, Washington, 1980

Diner, Peshastin, Washington, 1980

Drive-in Girl, Othello, Washington, 1980

Diner, Ritzville, Washington, 1980

Othello, Washington, 1980

Sidley Lake, Okanogan County, Washington, 1980

Rodeo, Springdale, Washington, 1980

Colville, Washington, 1980

Family, Dusty, Washington, 1980

Ritzville, Washington, 1980

o.T., 1980

Peshastin, Washington, 1980

Bar, Kittias, Washington, 1980

o.T., 1980

Peshastin, Washington, 1980

Bruce, Washington, 1980

o.T., 1980

Harrington, Washington, 1980

Near Ritzville, Adams County, Washington, 1980

Near Davenport, Lincoln County, Washington, 1980

Quincy, Washington, 1980

 

 

 

Ingeborg Gerdes (1938−2020) wurde in Merseburg geboren und wuchs in Stade bei Hamburg und später in Celle auf. Nach einem Wirtschaftsstudium an der Universität Heidelberg wanderte sie 1965 in die Vereinigte Staaten aus; erst nach Philadelphia, dann 1967 nach San Francisco, wo sie 1970 den Master of Fine Arts am San Francisco Art Institute absol­vierte. Seit den 70er Jahren ist ihr Werk in zahlrei­chen Einzel- und Gruppenausstellungen sowie öffent­li­chen Sammlungen vertre­ten, darun­ter das San Francisco Museum of Modern Art, das Norton Simon Museum, Pasadena, und die Bibliothèque Nationale, Paris. Sie lehrte 1981–2006 an der University of California, Santa Cruz, wo sie eine neue Generation von Künstlern und Fotografen stark prägte. Ihre Serie Eastern Washington wurde 1980 als „Photographic Survey“ Projekt vom National Endowment for the Arts und der Seattle Arts Commission geför­dert. Diese Arbeit fasst Strukturen der Agrar- sowie Soziallandschaften im Osten des U.S.-Bundesstaats Washington als kultu­rel­les Zeitdokument zusam­men und wurde später als solches vom Smithsonian Museum of American Art ausge­zeich­net. Ingeborg Gerdes starb am 20.6.2020 im Alter von 82 Jahren in Emeryville, Kalifornien.

 

 

 

© Courtesy of the Ingeborg L. Gerdes Trust, Emeryville, California