5:08 Uhr: Der Kontrollraum des ersten Reaktors im weitgehend zerstörten Atomkraftwerk Fukushima 1 ist zumindest teilweise wieder an die Stromversorgung angeschlossen worden. Am Donnerstag sei in der dortigen Schaltzentrale die Beleuchtung wieder angegangen, sagt ein Vertreter von Japans Atomaufsicht der Nachrichtenagentur AFP. Es sei aber noch nicht klar, ob damit auch das Kühlsystem des Reaktors 1 wieder in Betrieb gehen könne.
3:14 Uhr: Auch in einer Nachbarregion zu Tokio ist das Trinkwasser verstrahlt. In einer Wasseraufbereitungsanlage in Kawaguchi seien erhöhte Werte festgestellt worden, meldet die Nachrichtenagentur Kyodo. Demnach überschreitet die Strahlung mit 120 Becquerel an radioaktivem Jod leicht die für Säuglinge erlassenen Grenzwerte.
3:09 Uhr: Nach Australien setzt auch Singapur die Einfuhr von Milch und Fleisch aus dem Gebiet der japanischen Unglücksreaktoren aus. Zudem dürfen Obst, Gemüse und Meeresfrüchte aus der Region nicht mehr importiert werden, wie die Lebensmittelaufsicht mitteilt.
2:03 Uhr: Nach einer fast eintägigen Pause werden die Arbeiten am Unglücksreaktor Fukushima 3 wieder aufgenommen. Die Ingenieure seien auf das Geländer zurückgekehrt, meldet die Nachrichtenagentur Kyodo am Donnerstag. Die Arbeiten waren ausgesetzt worden, nachdem am Mittwochnachmmittag (Ortszeit) schwarzer Rauch aus dem Reaktor aufgestiegen war.
1:47 Uhr: Die japanische Hauptinsel Honshu ist erneut von einem Erdbeben erschüttert worden. Das Zentrum des Erdstoßes der Stärke 4,9 lag in der Präfektur Ibaraki, südlich der Region Fukushima mit dem havarierten Atomkraftwerk und 58 Kilometer nordöstlich von Tokio, wie der staatliche japanische Wetterdienst und die US-Erdbebenwarte USGS mitteilen. Eine Tsunami-Warnung wurde nicht ausgelöst.
Mittwoch, 23.3.2011
22:46 Uhr: Die Stadtverwaltung von Tokio will für Familien mit Babys abgefülltes Wasser bereitstellen. Damit reagieren die Behörden auf Messungen im Trinkwasser, bei denen eine starke Belastung mit dem radioaktiven Jod 131 festgestellt worden war.
18:07 Uhr: Der weltgrößte Energiekonzern ExxonMobil hat einen Ölumschlagplatz in der von Beben und Tsunami betroffenen Region Tohoku wieder geöffnet. Das erste Tankschiff habe am Dienstag am Shiogama Terminal angelegt, teilt ExxonMobil mit.
17:34 Uhr: Die Internationale Atomenergie-Behörde (IAEO) sieht einige positive Entwicklungen am Unglücksreaktor in Fukushima. Japan habe seiner Behörde mitgeteilt, dass die Strahlung am AKW zurückgehe, sagt IAEO-Mitarbeiter Graham Andrew. „Allerdings bietet die Gesamtsituation weiter Anlass zur Sorge.“ Denn in derweiteren Umgebung stiegen die Werte von Jod und Cäsium an.
17:17 Uhr: Aufgrund der Messdaten der Internationalen Atombehörde (IAEO) warnt die Gesellschaft für Strahlenschutz vor einem Supergau in Fukushima 1. Gefordert wird unter anderem eine Ausweitung der Evakuierungszone.
16:37 Uhr: Die Zahl der Toten und Vermissten steigen weiter. Nach Angaben der nationalen Polizeibehörde gibt es 9523 bestätigte Todesopfer. Dies berichtet die Nachrichtenagentur Kyodo. Fast 16 100 Menschen werden noch vermisst.
15:52 Uhr: Nach der Atomkatastrophe in Fukushima will der Betreiber eines Kernkraftwerks an der Küste im Süden Tokios einen zwölf Meter hohen Tsunami-Schutzwall bauen. Zudem werde der Bau eines sechsten Reaktors in der Anlage nach dem verheerenden Erdbebeben um ein Jahr verschoben, teilt Japans drittgrößter Energiekonzern Chubu Electric Power weiter mit.
15:24 Uhr: Die japanische Atomaufsicht ändert ihre Angaben zur Strahlenbelastung im Bereich des Reaktorblocks 2. Demnach hat diese 500 Mikrosievert pro Stunde betragen. Der Verweis, wonach es am Mittwoch zu der höchsten Belastung seit Beginn der Krise gekommen sein soll, wird gestrichen.
14:15 Uhr: Tepco benötigt zur Beseitigung der Erdbeben- und Tsunami-Schäden Kredite in Milliardenhöhe. Japans führende Geldhäuser verhandeln bereits mit dem Energiekonzern über Notfall-Kredite von umgerechnet bis zu 17,6 Milliarden Euro, wie aus Branchenkreisen bekannt wird.
14:04 Uhr: Der Wind in der Unglücksregion um Fukushima dreht günstig: Nordwestwinde tragen mögliche radioaktive Stoffe auf den Pazifik hinaus, sagt Bernd Zeuschner vom Deutschen Wetterdienst (DWD) in Offenbach.
13:48 Uhr: Die Strahlenbelastung im Bereich von Reaktor 2 ist nach Angaben der japanischen Atomaufsicht so hoch wie noch nie. (Anmerkung: Diese Angaben wurden mittlerweile relativiert)
13:07 Uhr: Die Menschen in Tokio und Umgebung müssen noch lange mit Stromausfällen rechnen. Der Energiekonzern Tepco plane noch mindestens ein Jahr lang Stromsparmaßnahmen, berichtet die Zeitung „Asahi Shimbun“ auf ihrer Internetseite.
12:09 Uhr: Neuen Polizeiangaben zufolge wurden durch die Katastrophe offiziell 9408 Menschen getötet. Allerdings gelten weiterhin 14.716 Menschen als vermisst.
11:44 Uhr: Das Erdbeben und der anschließende Tsunami dürften Japan nach Schätzung der Regierung bis zu 25 Billionen Yen (217,4 Milliarden Euro) kosten. Dieses Geld sei voraussichtlich notwendig um die Schäden an Häusern, Fabriken und der Infrastruktur wie Straßen und Brücken zu beheben, erklärt die Regierung. Nicht eingeschlossen seien in der Berechnung allerdings weitere Schäden in Folge der Naturkatastrophe, etwa durch Stromausfälle in der Region Tokio.
11:15 Uhr: In der Nähe des Atomkraftwerks Fukushima hat es ein Erdbeben gegeben. Die Stärke des Erdstoßes gaben die japanischen Behörden vorläufig mit 4,7 an. Das Epizentrum habe zehn Kilometer unter dem Meeresspiegel gelegen. Ein erneuter Tsunami drohe nicht, heißt es in einem Fernsehbericht. Angaben zu möglichen Schäden liegen bislang nicht vor.
11:09 Uhr: Die Arbeiten am schwer beschädigten AKW Fukushima verzögern sich immer mehr: Nachdem am Morgen erneut schwarzer Rauch von Reaktor 3 aufgestiegen ist und die gesamte Atomanlage aus Sicherheitsgründen geräumt wurde, sind nun alle für Mittwoch geplanten Kühlaktionen der Feuerwehr gecancelt.
10:39 Uhr: Im japanischen Parlament wird die Forderung nach weiteren Evakuierungen laut. In einer Petitition plädieren zwölf Abgeordnete dafür, auch außerhalb des bislang gezogenen 20-Kilometer-Radius die Evakuierung „drastisch voranzutreiben“.
10:23 Uhr: Die Lufthansa nimmt wieder Kurs auf Tokio. Ab Donnerstag fliegen wieder Maschinen von Frankfurt und München über Seoul in die japanische Hauptstadt.
9:37 Uhr: Der Rauch legt sich langsam wieder. Kurz nach Entdeckung des Rauchs betrug die radioaktive Belastung nach Angaben der Atombehörde 283,7 Mikrosievert. Zwei Stunden zuvor habe sie bei 435 Mikrosievert gelegen. Die Regierung erklärt, es bestehe keine Notwendigkeit, die Evakuierungszone um das AKW auszuweiten.
8:43 Uhr: Über dem Reaktor 3 des schwer beschädigten Atomkraftwerks Fukushima steigt grauer Rauch auf. Das erklärt der Betreiber der Anlage. Die Arbeiter müssen den Kontrollraum verlassen. Woher der Rauch kommt, ist unklar.
7:35 Uhr: Die Kosten von Erdbeben und Tsunami könnten nach Schätzungen der japanischen Regierung bis zu 218 Milliarden Euro erreichen.
6:20 Uhr: In einer Wasseraufbereitungsanlage in Tokio wird den Behörden zufolge erhöhte Radioaktivität gemessen. Das Wasser solle Säuglingen nicht gegeben werden.
1:11 Uhr: Die Gesundheitsgefahr durch verstrahltes Gemüse wächst in Japan. Das Gesundheitsministerium hat eine Liste mit elf Gemüsearten veröffentlicht, bei denen eine teilweise stark erhöhte Radioaktivität festgestellt worden ist: Darunter sind Spinat, Brokkoli, Kohl und das Blattgemüse Komatsuna. Das Ministerium ermahnte die Verbraucher, diese Lebensmittel aus der Region Fukushima nicht mehr zu essen.
Sonntag, 13.3.2011
23:57 Uhr: Die erlaubten Grenzwerte für radioaktive Strahlung sind nach Angaben der japanischen Nachrichtenagentur Kyodo am frühen Montagmorgen (Ortszeit) im beschädigten Kernkraftwerk Fukushima erneut überschritten worden. Schon am Sonntag waren in dem japanischen AKW Spitzenwerte von mehr als 1200 Mikrosievert statt den erlaubten 500 Mikrosievert gemessen worden. Techniker in Fukushima versuchen seit Samstag, eine Kernschmelze in mehreren Reaktoren zu vermeiden.
23:47 Uhr: Die USA haben ein Team von Nuklearexperten in die Krisenregion in Japan entsandt. Zu ihnen zählten Mitarbeiter der US-Atomregulierungsbehörde, die Experten für Siedewasserreaktoren seien, teilte das Weiße Haus am Sonntag mit. Zudem sollen 144 US-Rettungskräfte mit zwölf Suchhunden von Montag an die japanischen Helfer unterstützten. Vor der japanischen Küste traf zudem der US-Flugzeugträger USS Ronald Reagan ein. Der Flugzeugträger USS Essex ist auf dem Weg.
22:53 Uhr: Im japanischen Atomkraftwerk Onagawa, für das am Sonntag der nukleare Notfall ausgerufen worden war, ist nach Expertendarstellung keine Radioaktivität ausgetreten. Die in der Gegend gemessene Radioaktivität über dem Grenzwert könnte vom havarierten Atomkraftwerk Fukushima stammen, teilten die japanischen Behörden der Internationalen Atomenergieorganisation IAEO mit. Die Untersuchungen hätten ergeben, dass alle drei Reaktoren in Onagawa keine Radioaktivität freisetzten. Inzwischen seien die Werte rund um das Werk wieder auf normalem Niveau.
21:27 Uhr: Nach dem verheerenden Erdbeben und dem anschließenden Tsunami in Japan steigt die Zahl der Todesopfer immer weiter. Die Behörden bestätigen nun mehr als 1800 Tote. Mehr als 1400 Menschen werden zwei Tage nach der Katastrophe noch vermisst. Rund 1900 sind verletzt. Die Behörden rechnen allerdings allein in der Region um die von dem Beben und dem Tsunami besonders schwer getroffenen Stadt Miyagi mit mehr als 10 000 Toten.
20:51 Uhr: In den japanischen Katastrophenregionen mussten bisher etwa 530 000 Menschen ihre Wohnungen und Häuser verlassen, meldete die Nachrichtenagentur Kyodo. Rund 450 000 waren durch das Beben und den Tsunami obdachlos geworden. Weitere 80 000 mussten ihre Unterkünfte verlassen, als die Behörden die Sicherheitszone um die havarierten Kernkraftwerke in Fukushima auf 20 Kilometer ausdehnten.
20:30 Uhr: Die US-Atomaufsichtsbehörde geht nicht davon aus, dass auf Hawaii und die US-Westküste gesundheitsschädliche radioaktive Belastungen aus Japan zukommen.
19:35 Uhr: Die zehn Deutschen, die während des Erdbebens in Japan auf dem Gelände des Atomkraftwerks Fukushima 1 tätig waren, sind auf dem Rückweg nach Deutschland. Nach Auskunft eines Sprechers des Kraftwerkherstellers Areva waren sie bei dem japanischen Kraftwerksbetreiber Tepco, um ein Prüfsystem vorzustellen. Die zehn Mitarbeiter des Unternehmens seien unverletzt, es gehe ihnen den Umständen entsprechend gut. Während des Bebens hätten sie sich in Block 4 des Atomkraftwerks aufgehalten, der nicht in Betrieb gewesen sei.
19:20 Uhr: Die Zahl der Opfer des Erdbebens und Tsunamis in Japan steigt und steigt. Die Behörden identifizierten bis zum frühen Montagmorgen (Ortszeit) 1597 Opfer, 1481 gelten nach Angaben der nationalen Polizeiagentur offiziell noch als vermisst. Nicht in diese Zahlen eingeschlossen sind 200 bis 300 Opfer, die an der Küste der Präfektur Miyagi gefunden wurden. Der Polizeichef der Präfektur warnte vor weit höheren Opferzahlen, da man immer noch keinen Kontakt mit mehr als zehntausend Einwohnern habe.
18:51 Uhr: In der japanischen Erdbebenzone hat sich die Lage im Kernkraftwerk Tokai nach Angaben der Betreiberfirma wieder entspannt. Alle Kontrollstäbe seien in der richtigen Position im Reaktor hieß es. Lokale Behörden sagten, es gebe keinen Grund zur Sorge mit der Kühlung, da die verbleibende Pumpe ihren Dienst problemlos verrichte.
17:55 Uhr: Der Reaktor Tokai zwei werde trotz des Ausfalls von zwei Dieselgeneratoren durch den funktionierenden dritten Generator ausreichend gekühlt, teilte der AKW-Betreiber Japan Atomic Power mit.
17:14 Uhr: In einem dritten Atomkraftwerk in Japan ist das Kühlsystem ausgefallen, wie die Nachrichtenagentur Kyodo unter Berufung auf die Feuerwehr berichtet. Es handelt sich um das AKW Tokai an der Ostküste südlich von Fukushima. 1999 hatte es dort schon einmal einen Atomunfall gegeben.
17:11 Uhr: Der Wind am japanischen Krisen-Atomkraftwerk Fukushima-Daiichi wird in den kommenden Tagen nach Nordosten wehen, also weg von den Bevölkerungszentren aufs Meer. Das teilte die Internationale Atomenergiebehörde IAEA unter Berufung auf Daten der Weltmeteorologieorganisation in Wien mit. Die Windrichtung könnte bei einem möglichen Super-GAU von großer Bedeutung sein, weil sie darüber entscheidet, wohin sich eine radioaktive Wolke ausbreitet. Der schlimmste Fall wäre, wenn radioaktiver Staub in den Ballungsraum Tokio gelangen würde, der etwa 250 Kilometer südwestlich der Unglücksreaktoren von Fukushima liegt.
16:07 Uhr: Wegen des Ausfalls zahlreicher Kraftwerke nach dem schweren Erdbeben in Japan hat der Energieversorger Tepco ab Montag Stromabschaltungen im Osten Japans angekündigt. Tepco habe von der Regierung die Erlaubnis erhalten, ganze Regionen einschließlich des Großraums um die Hauptstadt Tokio vom Stromnetz zu nehmen, teilte das Unternehmen mit. Geplant sei, in fünf Zonen des Versorgungsgebiets von Tepco die Stromversorgung nacheinander jeweils für drei Stunden abzuschalten. Die Blackouts sollen dabei tagsüber in der Zeit zwischen zehn Uhr vormittags und 18.00 Uhr erfolgen. Weitere Unterbrechungen seien bis mindestens bis Ende April nötig, teilte der Konzern laut japanischen Medien mit.
15:55 Uhr: Der Anstieg der Radioaktivität im Atomkraftwerk Onagawa ist einer japanischen Agentur zufolge Ergebnis des Lecks im Kraftwerk Fukushima. Die Betreibergesellschaft Tohoku sehe keine Probleme bei der Kühlung von Onagawa.
15:46 Uhr: Nach der Erdbeben- und Tsunami-Katastrophe in Japan sowie wegen des dadurch ausgelösten Atomunfalls sind bereits fast 600 000 Menschen evakuiert worden. Dies teilte das UN-Büro für die Koordinierung humanitärer Hilfe (OCHA) in Genf mit. Etwa 380 000 Japaner aus den von dem Erdbeben und den Tsunami-Wellen betroffenen Gebieten seien in gut 2000 Notunterkünften untergebracht worden. Hinzu kämen etwa 210 000 Menschen, die in der Nähe des Atomkraftwerks Fukushima 1 wohnten. Dort waren wegen des Erdbebens vom Freitag Teile des Kühlsystems ausgefallen, die Behörden befürchten, dass es in zwei Reaktoren zur Kernschmelze kam.
14:58 Uhr: Die japanischen Behörden haben in einem weiteren Atomkraftwerk den nuklearen Notstand ausgerufen: Wegen überhöhter Werte von Radioaktivität sei nach dem AKW Fukushima nun auch für das AKW Onagawa die niedrigste Notstandsstufe erklärt worden, teilte die Internationale Atomenergiebehörde in Wien mit.
14:00 Uhr: Entwarnung oder Vertuschung? Regierungssprecher Edano nimmt seine eigenen Aussagen zurück, wonach eine „geringe Kernschmelze“ im Akw Fukushima nicht auszuschließen sei. Es habe im Reaktor 3 keine Kernschmelze stattgefunden. Ungeachtet erhöhter radioaktiver Strahlungswerte im Kraftwerk bestehe keine Gefahr für die Gesundheit der Bevölkerung.
13:38 Uhr: Nach Einschätzung der nationalen Wetterbehörde steht Japan ein weiteres schweres Beben bevor. Es gebe eine Wahrscheinlichkeit von 70 Prozent, dass das Land in den kommenden drei Tagen von einem Erdbeben der Stärke „sieben oder mehr“ erschüttert werde, erklärt ein Sprecher. Seit dem Monsterbeben der Stärke 9,0 vom Freitag waren bereits hunderte kleinere Beben nachgefolgt.
12:45 Uhr: Die Zahl der Todesopfer steigt unaufhörlich. Offiziell wurden bislang mehr als 1000 Leichen gefunden. Mehr als 12 000 Menschen konnten von den Rettungskräften lebend aus den Trümmern geborgen werden. In der Krisenregion haben sich mehr als 600 000 Personen in Schulen und Gemeindezentren geflüchtet.
12:14 Uhr: In einer Fernsehansprache ruft Kan die Japaner zur Einheit auf. Die Zukunft des Landes hänge von den Entscheidungen jedes Einzelnen ab. Alle Japaner müssten sich am Wiederaufbau des Landes beteiligen.
11:56 Uhr: Ministerpräsident Naoto Kan bezeichnet die Erdbebenkatastrophe als größte Krise des Landes seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs. Die Probleme in den Atomanlagen unterschieden sich aber grundlegend von der Katastrophe im ukrainischen Tschernobyl, wo vor 25 Jahren das Atomkraftwerk explodierte.
11:12 Uhr: Die Regierung in Tokio warnt vor einer Stromknappheit, die eine Rationierung des Stroms nötig machen werde. Industrieminister Banri Kaieda fordert vor allem Unternehmen auf, ihren Stromverbrauch auf das „strikte Minimum“ zu reduzieren.
10:29 Uhr: Energielieferung aus Russland: Ein Tankschiff mit 19 500 Kubikmetern Flüssiggas an Bord ist nach Angaben der Agentur Interfax von der Pazifik-Insel Sachalin im russischen Fernen Osten aus in See gestochen. Am Montag solle eine weitere Ladung mit 100 000 Kubikmetern folgen. Japan hatte zuvor um eine Anhebung der Energielieferungen gebeten.
9:52 Uhr: Die deutschen Helfer des Technischen Hilfswerks (THW) sind vom Flughafen in Tokio aus in den Westen Japans aufgebrochen. Das Team wolle in Absprache mit der Regierung in dem Katastrophengebiet nach verschütteten Menschen suchen, sagte Einsatzleiter Klaus Buchmüller. Die Maschine mit 38 Helfern, 3 Spürhunden und 12 Tonnen Material an Bord war in der Nacht in Tokio eingetroffen.
8:19 Uhr: In der japanischen Katastrophenregion Miyagi hat es offenbar 10 000 Tote gegeben. Das meldet die örtliche Polizei.
7:58 Uhr: Die Regierung hält eine weitere Explosion in der Atomanlage Fukushima 1 für möglich. „Wir können nicht ausschließen, dass sich im Bereich des Reaktors 3 wegen einer möglichen Ansammlung von Wasserstoff eine Explosion ereignen könnte“, sagt Regierungssprecher Yukio Edano.
7:27 Uhr: In der nordöstlichen japanischen Provinz Miyagi haben Atomexperten eine 400 Mal höhere Radioaktivität als normal gemessen.
7:19 Uhr: Die Polizei hat in der Küstenstadt Miyagi im Norden des Landes weitere 200 Tote gefunden.
6:17 Uhr: Inzwischen scheint festzustehen, dass in sechs Reaktoren an der japanischen Ostküste die Kühlung ausgefallen ist. Am gefährlichsten ist die Lage im Atomkraftwerk Fukushima. Nach Angaben der Atomsicherheitsbehörde wird die Möglichkeit als groß angesehen, dass es dort schon vor der Explosion am Samstag zu einer teilweisen Kernschmelze gekommen ist. Dies widerspricht den Statements der Regierung, wonach der Reaktorkern auch nach der Detonation noch intakt war.
6:03 Uhr: Die japanische Regierung sieht inzwischen Anzeichen für eine Kernschmelze in zwei Reaktoren des beschädigten Atomkraftwerks Fukushima. Regierungssprecher Yukio Edano sagte, sowohl bei Block 1 als auch bei Block 3 der Anlage bestehe die Möglichkeit, dass dieser Fall eingetreten sei.
5:33 Uhr: Die Regierung verdoppelt die Zahl der Soldaten, die bei der Bergung der Tsunami-Opfer helfen sollen auf 100 000. Unterdessen versammeln sich Tausende Menschen in Notunterkünften. Mindestens eine Million Haushalte sind seit der Katastrophe vom Freitag ohne Wasserversorgung, 2,5 Millionen müssen ohne Strom auskommen.
5:04 Uhr: Das schwerste Beben in der Geschichte Japans war noch heftiger, als ursprünglich gemessen. Die Meteorologische Behörde in Tokio korrigiert dessen Stärke von 8,8 auf 9,0.
4:49 Uhr: Japans Regierung ringt nach Worten. Nachdem es im Block 3 des Kernkraftwerks Fukushima zum Ausfall des Kühlsystems gekommen ist, habe man Wasser in das Kernkraftwerk geleitet , um den Druck und die Temperatur in dem Reaktor zu senken, so der Kabinettssekretär. Trotzdem sei es „höchstwahrscheinlich“, dass es in der Anlage zu einer teilweisen Kernschmelze gekommen sei. Da sich aber alles im Inneren des Reaktors abspiele, könnten die Tatsachen nicht direkt überprüft werden. Es würden daher Maßnahmen im Hinblick auf eine mögliche teilweise Kernschmelze getroffen, erklärte der Politiker.
4:25 Uhr: Die Krisenkommunikation der japanischen Regierung gibt weiter Rätsel auf. Nachdem von offizieller Seite die teilweise Kernschmelze in einem Reaktor des Krisenmeiler Fukushima eingeräumt worden war, rudert Kabinettssekretär Yukio Edano nun wieder zurück: Die Radioaktivität im Kernkraftwerk sei lediglich kurzzeitig über das zulässige Niveau gestiegen, danach aber wieder deutlich zurückgegangen.
4:07 Uhr: In einem zweiten Atomreaktor ist es nach Angaben der japanischen Regierung offenbar zu einer teilweisen Kernschmelze gekommen.
3:03 Uhr: Ein Erdbeben der Stärke 6,2 hat Japan erschüttert. Das Beben hatte sein Zentrum rund 180 Kilometer östlich von Tokio. Seit Freitag gab es schon mehr als 150 Nachbeben.
2:56 Uhr: Am Atomkraftwerk Fukushima hat die radioaktive Strahlung die zulässigen Höchstwerte überschritten. Das teilte die Betreiberfirma Tokyo Electric Power (Tepco) am Sonntag mit, meldete die Nachrichtenagentur Kyodo.
2:44 Uhr: Ein starkes Nachbeben erschüttert den Großraum Tokio. In der Stadt wankten Hochhäuser.
2:01 Uhr: In ganz Japan sind 300 000 Menschen auf der Flucht. Viele von ihnen harren in Notunterkünften aus. Fünfeinhalb Millionen Menschen hätten keinen Strom, meldet die Nachrichtenagentur Kyodo. In normalerweise betriebsamen Vierteln in der Hauptstadt Tokio herrschte am Samstagabend Leere.
1:29 Uhr: Die japanische Regierung hat bestätigt: Im AKW Fukushima ist Dampf abgelassen worden, um Druck von dem überhitzten Reaktor in Block 3 zu nehmen. Dabei sei wohl auch eine geringe Menge Radioaktivität freigesetzt worden, so die offiziellen Angaben.
0:57 Uhr: Der US-Flugzeugträger „Ronald Reagan“ ist vor der Küste Japans eingetroffen, um den japanischen Einsatzkräften bei den Bergungsarbeiten in den Erdbebengebieten zu helfen. Japan habe darum gebeten, den Flugzeugträger für die Betankung seiner Helikopter nutzen zu können, teilte die US-Marine auf ihrer Facebook-Seite mit.
0:22 Uhr: Im japanischen Atomkomplex Fukushima soll aus einem weiteren Reaktor radioaktiver Dampf abgelassen werden. Ein Sprecher der Betreiberfirma Tepco sagte, die Menge der Strahlung sei klein und beeinträchtige die Gesundheit von Menschen nicht. Behörden hatten zuvor berichtet, dass nach Angaben des Betreibers die Notkühlfunktion in dem Reaktor ausgefallen sei.
0:09 Uhr: Nach dem Atomunfall in Japan sind in der Nähe des Kraftwerks Fukushima 15 Personen verstrahlt worden, meldete die Nachrichtenagentur Kyodo. Zuvor hatte die Agentur noch berichtet, dass drei Menschen aus der evakuierten Zone im Umkreis der Anlage verstrahlt worden seien.
Freitag, 11.3.2011
23:47 Uhr: Der Großraum Tokio wird immer wieder von schweren Nachbeben erschüttert. Auch in der Provinz Nagano kommt die Erde nicht zur Ruhe. Die Stadt Rikuzentakata mit etwa 25 000 Einwohnern wurde nach Angaben der Feuerwehr fast vollständig von dem verheerenden Tsunami am Vortag zerstört. Die Zahl der Toten nach dem gewaltigen Erdbeben der Stärke 8,9 und dem anschließenden Tsunami wird wahrscheinlich auf mehr als 1000 steigen.
22:50 Uhr: In der Umgebung des Atomkraftwerks Fukushima Daiichi steigt die Radioaktivität, wie die Behörden mitteilten. Die Evakuierungen wurden ausgeweitet. Medienberichten zufolge soll der Wert über dem 1000-fachen des Normalwerts liegen.
21:49 Uhr: Der nordkalifornische Ort Crescent City wurde von über zwei Meter hohen Wellen getroffen. „Über 30 Boote im Hafen wurden beschädigt, Anlegestellen sind zu Bruch gegangen“, sagte ein Sprecher der örtlichen Katastrophenbehörde. Mehr als 4000 Einwohner seien in der Nacht vorsichtshalber in Sicherheit gebracht worden. Auch im Hafen von Santa Cruz, südlich von San Francisco, gingen zahlreiche Boote zu Bruch. Die Flutwellen drückten Jachten in die Holzstege, Boote wurden losgerissen und trieben führerlos im Hafenbecken.
21:41 Uhr: Die Internationale Atomenergiebehörde IAEA ist wegen der Lage im Atomkraftwerk Fukushima Daiichi in voller Alarmbereitschaft. Man sei in Verbindung mit den japanischen Behörden und beobachte die Situation genau, teilte die UN-Behörde in Wien mit.
21:16 Uhr: Ein Mini-Tsunami erreicht Neuseelands Küste. Dort wurde ein um 15 bis 20 Zentimeter höherer Wasserstand gemessen. Der Zivilschutz teilte mit, das Wasser könne an einigen Orten um bis zu einen Meter steigen. Die Menschen sollten sich von den Stränden fernhalten. Evakuierungen waren jedoch nicht vorgesehen.
20:43 Uhr: In Chile und Ecuador haben aufgrund der Tsunami-Gefahr vorsorglich Tausende Menschen ihre Wohnorte am Pazifik verlassen. In Chile wurden etwa 4500 Bewohner der Osterinsel auf den Flughafen der Insel gebracht.
20:41 Uhr: Im japanischen Reaktor Fukushima wollen die Behörden Dampf ablassen. Die japanische Atomsicherheitsbehörde sagte, der Druck in einem der sechs Behälter sei auf das Anderthalbfache des Normalstands angestiegen. Die im Wasserdampf enthaltene Radioaktivität werde aber die Umwelt oder die menschliche Gesundheit nicht beeinträchtigen.
20:08 Uhr: Der Norden Japans ist in der Nacht zum Samstag von einem weiteren schweren Erdbeben erschüttert worden. Das Beben habe eine Stärke von 6,6 gehabt, meldete der Fernsehsender NHK. Seit dem Beben der Stärke 8,9 am Freitag wurde Japan von Dutzenden Nachbeben erschüttert. Der jüngste Erdstoß ereignete sich allerdings in einem anderen Landesteil. Berichte über Schäden gab es zunächst nicht.
19:51 Uhr: Im Norden der Hauptinsel Japans ist das Mobilfunknetz der größten Anbieter ausgefallen. Die meisten Japaner nutzen ihre Handys, um ins Internet zu gehen und E‑Mails zu verschicken. So informierten sie sich auch hauptsächlich während und nach dem Beben.
19:46 Uhr: Nach den Worten des japanischen Industrie- und Handelsministers ist ein geringfügiger Austritt radioaktiven Materials aus der Anlage in der Provinz Fukushima nicht ausgeschlossen.
19:39 Uhr: Ein Erdbeben der Stärke 4,5 hat Teile Nicaraguas erschüttert. Nach Angaben des nationalen Instituts für Erdstudien (Ineter) wurden zunächst keine Schäden verzeichnet. Die Erde bebte, als Nicaragua die Bewohner der Pazifikküste vor einem drohenden Tsunami nach dem Erdbeben in Japan gewarnt hatte.
19:30 Uhr: Die Regierung warnt vor weiteren Tsunamis. Das meldet der Fernsehsender NHK.
19:26 Uhr: Japan bittet offiziell die Europäische Union um Hilfe. Die Regierung in Tokio brauche vordringlich Such- und Rettungstrupps, vor allem Suchhunde zum Aufspüren von Verschütteten, wie die EU-Kommission mitteilt.
19:22 Uhr: Das japanische Verteidigungsministerium zieht eine Zwischenbilanz für die Küstenregion Fukushima: 1800 Haushalte seien komplett zerstört, es werden noch 360 Menschen vermisst. Das sind mehr als die Hälfte der insgesamt in Japan vermissten Personen.
19:18 Uhr: Die ersten Tsunami-Wellen erreichen die mexikanische Küste.
19:12 Uhr: Umweltminister Norbert Röttgen (CDU) schließt eine AKW-Kernschmelze nicht aus. Aufgrund der weiten Entfernung sei in Deutschland aber nicht mit radioaktiver Strahlung zu rechnen.
19:09 Uhr: Die USA schicken Reaktorkühlmittel nach Japan, um einen Beitrag zur Lösung der kritischen Lage im Atomkraftwerk Fukushima zu leisten.
18:51 Uhr: Die Vereinten Nationen bieten Japan ihre Hilfe an. „Ein Einschätzungs- und Koordinierungsteam steht bereit und könnte sofort zum Einsatz kommen“, sagte ein UN-Sprecher in New York. Die UN-Teams werden jedoch nur auf Ersuchen des jeweiligen Staates aktiv.
18:48 Uhr: Die Regierung erklärt, die Situation am Atomkraftwerk Fukushima-Daiichi sei „unter Kontrolle“. Nach Angaben der Nachrichtenagentur Jiji brachte ein Lastwagen notwendiges Gerät nach Fukushima, um das Problem zu beheben. Obwohl keine Radioaktivität ausgetreten sei, hätten sich Spezialisten der Armee in speziellen Schutzanzügen vor Ort begeben, um die Lage zu überprüfen.
18:40 Uhr: Die Regionalverwaltung der Präfektur Miyagi hat die Liste der Todesopfer zur Einsicht für die Hinterbliebenen veröffentlicht. In der dünn besiedelten Provinz lag das Epizentrum des Bebens.
18:34 Uhr: In der japanischen Stadt Sanricho sind 800 Menschen in einer Sporthalle eingeschlossen. Derweil nähert sich das Feuer der Halle. In der Region gibt es mehrere Brandstellen, die die Rettungskräfte kaum unter Kontrolle bekommen. Das berichtet die Zeitung „Yomiuri“.
18:30 Uhr: Im Atomkraftwerk Fukushima-Daiichi steigt die Radioaktivität in einem Turbinengebäude des Reaktors Nummer eins. Die Agentur Kyodo beruft sich dabei auf die Betreibergesellschaft. Diese überlege, „ein wenig Luft“ rauszulassen, um den ebenfalls steigenden Druck zu senken.
18:19 Uhr: Es werden zwei Züge mit einer unbekannten Zahl an Passagieren vermisst. Das vermeldet die japanische Agentur Jiji.
18:10 Uhr: Nach Berichten der japanischen Zeitung „Asahi“ tritt Dampf im Innenraum des Kraftwerks Fukushima-Daiichi aus. Die Kühlung läuft schon seit Stunden nur noch mit Notstromversorgung, der Generator ist ausgefallen.
17:58 Uhr: Die japanische Agentur Kyodo berichtet, dass es wahrscheinlich mehr als 1000 Tote in Japan gibt.
17:55 Uhr: Die Bundesregierung will 40 Experten nach Japan schicken. Das berichtet die „Rheinische Post“ vom Samstag. Das Rettungsteam des Technischen Hilfswerks soll die Ortung und Bergung von Tsunamiopfern unterstützen.
17:35 Uhr: Die ersten Tsunami-Wellen haben das Festland der USA erreicht. Sie wurden um 7.30 Uhr Ortszeit entlang der Küste des Staats Oregon registriert, wie das Tsunami-Warnzentrum für den Pazifik in Honolulu mitteilte. Bereits Stunden zuvor waren die Menschen über Sirenen aufgefordert worden, niedrig gelegene Gebiete zu verlassen.
17:18 Uhr: 150 Polizisten und 80 Soldaten des japanischen Militärs sind zum beschädigten Reaktor Fukushima-Daiichi ausgesandt worden. Sie sollen bei einem möglichen GAU für eine Evakuierung der Bevölkerung sorgen. Das berichtet die japanische Zeitung Yomiuri.
17:07 Uhr: Die japanische Regierung fordert amerikanische Truppen zur Unterstützung an. Das gab Kabinettssekretär Yukio Edano auf einer Pressekonferenz bekannt. Amerikanische Soldaten sind in Japan stationiert: Einheiten vom Flugzeugträger „Ronald Reagan“ sollen die Rettungskräfte vor allem bei der Brandbekämpfung unterstützen.
16:45 Uhr: Noch sind die Folgen des Erdbebens mit Stärke 8,9 auf der Richterskala nicht abzusehen. Derzeit geht die Polizei von 117 Toten aus, außerdem wurden in der Stadt Sendai im Nordosten bis zu 300 Leichen angeschwemmt. Die Zahl der Vermissten stieg stark: Von knapp 500 Menschen fehlt noch jede Spur, darunter sind auch Schulkinder. Nach offiziellen, vorläufigen Angaben wurden fast 600 Menschen verletzt.
16:33 Uhr: Die Bundesregierung schickt erste Helfer nach Japan. Vier Experten des Technischen Hilfswerks (THW) seien bereits unterwegs. Die Fachleute sollen die Botschaft unterstützen und Möglichkeiten für den Einsatz prüfen. Weitere Mannschaften stehen bereit, falls die japanische Regierung um Hilfe bitten sollte. Auch private Hilfsorganisationen wie das Bündnis „Aktion Deutschland hilft“ bereiten sich auf die Reise vor.
16:10 Uhr: In den sechs Provinzen, die am stärksten vom Erbeben beschädigt wurden, dürfen die Menschen kostenlos im staatlichen Festnetz telefonieren. Das gab das japanische Kommunikationsministerium bekannt.
15:57 Uhr: In der Hauptstadt Tokio und in Yokohama bleiben in der Nacht alle öffentlichen Gebäude wie Schulen und Stadien für die Gestrandeten geöffnet. Außerdem stellen viele Supermärkte ihre Toiletten und Waschräume zur Verfügung.
15:39 Uhr: Das Notkühlsystem des Atomkraftwerks Fukushima läuft nach japanischen Informationen nur noch im Batteriebetrieb. Die Batterien lieferten nur noch Energie für wenige Stunden, erklärte die Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit (GRS) in Köln unter Verweis auf japanische Angaben. „Im allerschlimmsten Fall droht dann eine Kernschmelze“, sagte ein GRS-Sprecher. Was genau passieren könne, sei aber aufgrund der unklaren Lage noch nicht zu beurteilen.
15:25 Uhr: Der japanische Verteidigungsminister Katsuya Ogawa hat das Militär mobilisiert. 8000 Mann aus allen Einheiten sollen der Bevölkerung helfen, Verschüttete zu bergen, Verwundete zu versorgen und aufzuräumen. Das berichtet die Zeitung Asahi.
15:08 Uhr: Die Zone um den Reaktor Fukushima, aus der sich die Menschen in Sicherheit bringen sollen, wurde von zwei auf drei Kilometer erweitert, berichtete der Rundfunksender NHK. In einem Gebiet bis zu zehn Kilometern Entfernung sollten die Bewohner in ihren Häusern bleiben – dort leben etwa 45 000 Personen.
15:06 Uhr: Der Flughafen Narita in der japanischen Hauptstadt Tokio ist nach Angaben von Lufthansa wieder geöffnet. Wie die japanischen Agentur Kyodo berichtete, saßen dort wegen der stundenlangen Sperre rund 13 000 Menschen fest.
14:53 Uhr: Die ersten Ausläufer des Tsunamis haben Hawaii erreicht. Das örtliche Fernsehen zeigte Bilder von hohen Wellen vor den Stränden der zu den USA gehörenden Insel Oahu. In Kalifornien erwarten die Behörden eine bis zu zwei Meter hohe Flutwelle.
14:47 Uhr: Die Versorgung der Bevölkerung in Tokio scheint zu funktionieren. Dort ist es bereits Abend, Tausende Menschen können nicht von der Arbeit nach Hause fahren. Für sie wurden im Stadtgebiet 40 Anlaufstellen, etwa in Turnhallen, eingerichtet, wo sie schlafen und essen können. Auf den wichtigsten Bahnhöfen der Metropolregion sind nach ersten Schätzungen mehr als 5000 Menschen gestrandet.
14:36 Uhr: In der vom Tsunami heimgesuchten Küstenregion im Nordosten des Landes sind 200 bis 300 Ertrunkene gefunden worden, berichtete die japanische Nachrichtenagentur Jiji.
14:15 Uhr: Die Zahl der Toten und Verletzten in Japan wird stetig nach oben korrigiert. Nach Angaben der Polizei in Tokio sind landesweit 64 Todesfälle bestätigt. Besonders betroffen sind die Regionen, in denen der Tsunami gewütet hat. Mindestens 251 Personen sollen verletzt sein, 57 Menschen werden derzeit offiziell vermisst. Als Folge des Katastrophe gab es zahlreiche Erdrutsche, die weitere Menschen gefährden.
13:45 Uhr: Das Amt für Atomsicherheit schließt jetzt nicht mehr aus, dass aus dem beschädigten Kraftwerk Fukushima-Daiichi Strahlung austreten könnte. Der Kühlwasserspiegel im Reaktor sinke bedenklich, meldete die Zeitung Asahi.
13:19 Uhr: In Tokio hat die U‑Bahn wieder den Betrieb aufgenommen. Die Zeitung Asahi berichtet, dass eine der wichtigsten Linien, die quer durch die Hauptstadt führt, wieder fahre.
13:16 Uhr: Die Behörde für Atomsicherheit hat die Bevölkerung, die im Umkreis von zwei Kilometern um den beschädigten Atommeiler Fukushima-Daiichi wohnt, dazu aufgerufen, Schutzräume aufzusuchen. Davon sind etwa 1900 Personen betroffen. Das meldet Japans größte Tageszeitung Yomiuri.
13:09 Uhr: In Japan sind nach vorläufigen amtlichen Angaben mindestens 40 Menschen ums Leben gekommen. Weitere 39 Menschen würden vermisst, teilte die Polizei in Tokio mit. Der japanische Sender NHK berichtet, dass ein Schiff mit etwa hundert Menschen an Bord vom Tsunami fortgetragen wurde. Das Schicksal der Menschen an Bord sei unklar.
12:57 Uhr: Wissenschaftler vom Deutschen Geoforschungszentrum (GFZ) in Potsdam erwarten, dass es noch über Monate schwere Nachbeben geben wird. Die Erschütterungen könnten eine Magnitude von 7 oder 8 erreichen.
12:41 Uhr: Bundespräsident Christian Wulff hat dem Kaiser von Japan ein Beileidsschreiben geschickt. Er habe mit außerordentlicher Bestürzung von der Katastrophe erfahren und spreche seiner Majestät und dem Volk tief empfundene Anteilnahme aus.
12:19 Uhr: Für den Atommeiler in Fukushima-Daiichi ist die höchste Alarmstufe ausgerufen worden, wie der japanische Kabinettssekretär Yukio Edano erklärte. Ein Strahlungsleck gebe es aber nicht. Zuvor war die Kühlung ausgefallen. An diesem Kraftwerk hängt allerdings fast die gesamte Stromversorgung Tokios. Ein längerer Ausfall könnte die Rettungsarbeiten zusätzlich erschweren.
11:51 Uhr: Die Ausschläge des Erdbebens in Japan mit der Stärke 8,9 waren auch in Deutschland deutlich zu messen. „So einen heftigen und lang andauernden Ausschlag haben wir seit langem nicht mehr beobachtet“, sagte Klaus-Peter Lanser vom Landschaftsverband Westfalen-Lippe, der ein Naturkundemuseum mit eigenem Seismographen betreibt. Ab einer Stärke von 6,5 sollen die Beben einem weiteren Experten zufolge weltweit messbar sein.
11:45 Uhr: Bundeskanzlerin Angela Merkel hat Japan deutsche Hilfe bei der Bewältigung der Folgen des katastrophalen Erdbebens angeboten. Noch liegt allerdings nach Regierungsangaben keine Bitte darum aus Japan vor. Von deutschen Opfern durch die Katastrophe ist dem Auswärtigen Amt weiterhin nichts bekannt.
11:43 Uhr: Die Zahl der Todesopfer bei dem verheerenden Erdbeben in Japan ist nach Angaben der Polizei und lokaler Behörden auf mindestens 32 gestiegen. Zahlreiche Menschen in weiten Gebieten im Osten des Landes seien verletzt.
11:25 Uhr: Beim schwersten Erdbeben in der Geschichte Japans mit der Stärke 8,9 und dem folgenden Tsunami sind nach Regierungsangaben mindestens 29 Menschen ums Leben gekommen. Dem Sender NHK zufolge war es das schwerste Beben seit Beginn der Aufzeichnungen Ende des 19. Jahrhunderts.
11:06 Uhr: Bei dem Beben in Japan hat es in zwei Fabriken Explosionen gegeben. Zahlreiche Industrieunternehmen der drittgrößten Volkswirtschaft der Welt mussten die Produktion einstellen.
10:59 Uhr: Es kursieren widersprüchliche Meldungen über das Atomkraftwerk Daiichi. Die Agentur Jiji meldete, dort seien die Kühlsysteme ausgefallen, Radioaktivität sei aber nicht ausgetreten. Später meldete Jiji unter Berufung auf die Regionalbehörden in Fukushima, die Kühlsysteme seien intakt. Die japanische Regierung hat Medienberichten zufolge beschlossen, den atomaren Notstand auszurufen. Dieser tritt dann ein, wenn der Austritt von Radioaktivität sich bestätigt oder ein Kühlsystem eines Kernkraftwerks ausfällt.
10:41 Uhr: Die Behörden an der Westküste der USA warnten die Bewohner vor einer Flutwelle, die in etwa sechs Stunden eintreffen könnte. Allerdings sei die erste Welle nicht unbedingt die stärkste, erklärte das Tsunami-Warnzentrum für die Westküste und Alaska.
10:37 Uhr: Im Atomkraftwerk Onagawa ist ein Feuer ausgebrochen, wie die Agentur Kyodo meldet.
10:27 Uhr: Kremlchef Dmitri Medwedew hat den Opfern der Naturkatastrophe in Japan Unterstützung versprochen. Er forderte den Zivilschutzminister auf, Hilfsmaßnahmen vorzubereiten. Die Beziehungen zwischen Russland und Japan sind wegen eines Territorialstreits um die Südkurilen seit Jahren gespannt.
10:13 Uhr: Durch das Erdbeben und den Tsunami in Japan sind nach Medienberichten mindestens 19 Menschen ums Leben gekommen.
10:12 Uhr: Google startete eine Personen-Suche in Japanisch und Englisch im Internet, um die Suche nach Personen im Erdbebengebiet zu erleichtern. Die Nutzer können eintragen, ob sie nach jemandem suchen oder Informationen über sich und andere online stellen.
10:02 Uhr: Eine Tsunami-Warnung ist nun für fast die gesamte Pazifik-Region ausgegeben worden. Ausgenommen sind die Westküsten der USA und Kanadas, wie das Tsunami-Warnzentrum für den Pazifik mitteilte. Die Warnung gilt unter anderem für Russland, Taiwan, die Philippinen, Indonesien, Papua Neuguinea, Australien, Neuseeland, Fidschi, Mexiko, Guatemala, El Salvador, Costa Rica, Nicaragua, Panama, Honduras, Chile, Ecuador, Kolumbien und Peru.
10:01 Uhr: Bislang gibt es nach Angaben des Auswärtigen Amtes keine Hinweise auf deutsche Opfer nach dem Erdbeben in Japan. Nach ersten Schätzungen leben in der am schwersten betroffenen Region an der Ostküste der Hauptinsel Honshu etwa 100 Bundesbürger. Besorgte Angehörige können sich unter der Telefonnummer 030⁄50 00 30 00 informieren.
10:01 Uhr: Auf der nordjapanischen Insel Hokkaido wurden Evakuierungen angeordnet. Die Menschen sollen sich wegen anhaltender Nachbeben auf öffentlichen Plätzen in Sicherheit bringen, um nicht von Trümmern getroffen zu werden, wie der japanischen Sender NHK auf seiner Webseite berichtete.
9:57 Uhr: Insgesamt sind 18 Nachbeben registriert worden, wie amerikanische Medien berichten.
9:37 Uhr: Nach Regierungsangaben sind im Nordosten Japans rund 50 Feuer ausgebrochen. In einer brennenden Raffinerie in Chiba nördlich von Tokio habe es Explosionen gegeben.
9:29 Uhr: Nach Angaben von Reedern sind alle Häfen in Japan geschlossen worden.
9:23 Uhr: Die Behörden auf den Philippinen ordnen die Evakuierung von Ortschaften an der Ostküste an. Der Direktor des Instituts für Vulkanologie und Seismologie, Renato Solidum, sagte, die ersten einen Meter hohen Wellen würden am Nachmittag (Ortszeit, 10 Uhr MESZ) erwartet. Bewohner der Küste wurden aufgefordert, sich auf höher gelegenes Gelände zu begeben.
9:22 Uhr: Nach dem schweren Erdbeben in Japan haben die Behörden im äußersten Osten Russlands mehr als 10 000 Menschen wegen eines drohenden Tsunamis in Sicherheit gebracht. Auf der Inselgruppe der Südkurilen sowie auf der Insel Sachalin wurden mehrere Siedlungen in Ufernähe evakuiert. Nach Angaben des Katastrophenschutzes sind Menschen auf den Südkurilen-Inseln Kunaschir und Schikotan besonders betroffen.
9:20 Uhr: Eine große Welle warf in der ostjapanischen Stadt Sendai Fischerboote an die Küste, wie in Fernsehbildern zu sehen ist. Das Feuer in der Ölraffinerie in Chiba nördlich von Tokio breitete sich weiter aus.
9:16 Uhr: Japans Ministerpräsident spricht von „enormen Schäden“. Mit den japanischen Atomreaktoren gebe es bislang keine Probleme. Sie wurden nach dem Beben abgeschaltet. Der Sprecher der japanischen Regierung erklärte, in das Katastrophengebiet würden Soldaten entsandt.
9:12 Uhr: Nach Angaben des Radiosenders NHK sind bei dem Erdbeben in Japan mindestens fünf Menschen ums Leben gekommen. Es gebe viele Verletzte, zahlreiche Häuser seien eingestürzt.
9:00 Uhr: Nach dem Erdbeben sind in der Hauptstadt Tokio an 14 Orten Feuer ausgebrochen. Das meldet die Agentur Kyodo.
8:34 Uhr: Eine zehn Meter hohe Tsunuami-Welle hat die Ostküste Japans erreicht.
6:59 Uhr: Ein schweres Erdbeben hat Japan erschüttert. Das Epizentrum des Bebens gegen 14.45 Uhr Ortszeit (6.45 Uhr MEZ) lag 130 Kilometer östlich der Stadt Sendai und knapp 400 Kilometer nordöstlich der Hauptstadt Tokio. Die Behörden gaben umgehend eine Tsunami-Warnung aus.
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In Märztage reiht Thomas Neumann tägliche Nachrichten aus Newstickern vom 11. März bis zum 24. März 2011 über die Katastrophe in Japan aneinander, versehen mit Fotografien seines Alltags in Deutschland während dieser Zeit. In diesem Beitrag sind die Aufzeichnungen von vier Tagen veröffentlicht.
Die Publikation Märztage ist im Jahr 2011 im Revolver Verlag erschienen, sowie zusätzlich als Collectors Edition in Form einer Box mit einem gerahmten Print (Auflage von 13 Exemplaren). ISBN 978−3−86895−164−6
Donnerstag, 24.3.2011
5:08 Uhr: Der Kontrollraum des ersten Reaktors im weitgehend zerstörten Atomkraftwerk Fukushima 1 ist zumindest teilweise wieder an die Stromversorgung angeschlossen worden. Am Donnerstag sei in der dortigen Schaltzentrale die Beleuchtung wieder angegangen, sagt ein Vertreter von Japans Atomaufsicht der Nachrichtenagentur AFP. Es sei aber noch nicht klar, ob damit auch das Kühlsystem des Reaktors 1 wieder in Betrieb gehen könne.
3:14 Uhr: Auch in einer Nachbarregion zu Tokio ist das Trinkwasser verstrahlt. In einer Wasseraufbereitungsanlage in Kawaguchi seien erhöhte Werte festgestellt worden, meldet die Nachrichtenagentur Kyodo. Demnach überschreitet die Strahlung mit 120 Becquerel an radioaktivem Jod leicht die für Säuglinge erlassenen Grenzwerte.
3:09 Uhr: Nach Australien setzt auch Singapur die Einfuhr von Milch und Fleisch aus dem Gebiet der japanischen Unglücksreaktoren aus. Zudem dürfen Obst, Gemüse und Meeresfrüchte aus der Region nicht mehr importiert werden, wie die Lebensmittelaufsicht mitteilt.
2:03 Uhr: Nach einer fast eintägigen Pause werden die Arbeiten am Unglücksreaktor Fukushima 3 wieder aufgenommen. Die Ingenieure seien auf das Geländer zurückgekehrt, meldet die Nachrichtenagentur Kyodo am Donnerstag. Die Arbeiten waren ausgesetzt worden, nachdem am Mittwochnachmmittag (Ortszeit) schwarzer Rauch aus dem Reaktor aufgestiegen war.
1:47 Uhr: Die japanische Hauptinsel Honshu ist erneut von einem Erdbeben erschüttert worden. Das Zentrum des Erdstoßes der Stärke 4,9 lag in der Präfektur Ibaraki, südlich der Region Fukushima mit dem havarierten Atomkraftwerk und 58 Kilometer nordöstlich von Tokio, wie der staatliche japanische Wetterdienst und die US-Erdbebenwarte USGS mitteilen. Eine Tsunami-Warnung wurde nicht ausgelöst.
Mittwoch, 23.3.2011
22:46 Uhr: Die Stadtverwaltung von Tokio will für Familien mit Babys abgefülltes Wasser bereitstellen. Damit reagieren die Behörden auf Messungen im Trinkwasser, bei denen eine starke Belastung mit dem radioaktiven Jod 131 festgestellt worden war.
18:07 Uhr: Der weltgrößte Energiekonzern ExxonMobil hat einen Ölumschlagplatz in der von Beben und Tsunami betroffenen Region Tohoku wieder geöffnet. Das erste Tankschiff habe am Dienstag am Shiogama Terminal angelegt, teilt ExxonMobil mit.
17:34 Uhr: Die Internationale Atomenergie-Behörde (IAEO) sieht einige positive Entwicklungen am Unglücksreaktor in Fukushima. Japan habe seiner Behörde mitgeteilt, dass die Strahlung am AKW zurückgehe, sagt IAEO-Mitarbeiter Graham Andrew. „Allerdings bietet die Gesamtsituation weiter Anlass zur Sorge.“ Denn in derweiteren Umgebung stiegen die Werte von Jod und Cäsium an.
17:17 Uhr: Aufgrund der Messdaten der Internationalen Atombehörde (IAEO) warnt die Gesellschaft für Strahlenschutz vor einem Supergau in Fukushima 1. Gefordert wird unter anderem eine Ausweitung der Evakuierungszone.
16:37 Uhr: Die Zahl der Toten und Vermissten steigen weiter. Nach Angaben der nationalen Polizeibehörde gibt es 9523 bestätigte Todesopfer. Dies berichtet die Nachrichtenagentur Kyodo. Fast 16 100 Menschen werden noch vermisst.
15:52 Uhr: Nach der Atomkatastrophe in Fukushima will der Betreiber eines Kernkraftwerks an der Küste im Süden Tokios einen zwölf Meter hohen Tsunami-Schutzwall bauen. Zudem werde der Bau eines sechsten Reaktors in der Anlage nach dem verheerenden Erdbebeben um ein Jahr verschoben, teilt Japans drittgrößter Energiekonzern Chubu Electric Power weiter mit.
15:24 Uhr: Die japanische Atomaufsicht ändert ihre Angaben zur Strahlenbelastung im Bereich des Reaktorblocks 2. Demnach hat diese 500 Mikrosievert pro Stunde betragen. Der Verweis, wonach es am Mittwoch zu der höchsten Belastung seit Beginn der Krise gekommen sein soll, wird gestrichen.
14:15 Uhr: Tepco benötigt zur Beseitigung der Erdbeben- und Tsunami-Schäden Kredite in Milliardenhöhe. Japans führende Geldhäuser verhandeln bereits mit dem Energiekonzern über Notfall-Kredite von umgerechnet bis zu 17,6 Milliarden Euro, wie aus Branchenkreisen bekannt wird.
14:04 Uhr: Der Wind in der Unglücksregion um Fukushima dreht günstig: Nordwestwinde tragen mögliche radioaktive Stoffe auf den Pazifik hinaus, sagt Bernd Zeuschner vom Deutschen Wetterdienst (DWD) in Offenbach.
13:48 Uhr: Die Strahlenbelastung im Bereich von Reaktor 2 ist nach Angaben der japanischen Atomaufsicht so hoch wie noch nie. (Anmerkung: Diese Angaben wurden mittlerweile relativiert)
13:07 Uhr: Die Menschen in Tokio und Umgebung müssen noch lange mit Stromausfällen rechnen. Der Energiekonzern Tepco plane noch mindestens ein Jahr lang Stromsparmaßnahmen, berichtet die Zeitung „Asahi Shimbun“ auf ihrer Internetseite.
12:09 Uhr: Neuen Polizeiangaben zufolge wurden durch die Katastrophe offiziell 9408 Menschen getötet. Allerdings gelten weiterhin 14.716 Menschen als vermisst.
11:44 Uhr: Das Erdbeben und der anschließende Tsunami dürften Japan nach Schätzung der Regierung bis zu 25 Billionen Yen (217,4 Milliarden Euro) kosten. Dieses Geld sei voraussichtlich notwendig um die Schäden an Häusern, Fabriken und der Infrastruktur wie Straßen und Brücken zu beheben, erklärt die Regierung. Nicht eingeschlossen seien in der Berechnung allerdings weitere Schäden in Folge der Naturkatastrophe, etwa durch Stromausfälle in der Region Tokio.
11:15 Uhr: In der Nähe des Atomkraftwerks Fukushima hat es ein Erdbeben gegeben. Die Stärke des Erdstoßes gaben die japanischen Behörden vorläufig mit 4,7 an. Das Epizentrum habe zehn Kilometer unter dem Meeresspiegel gelegen. Ein erneuter Tsunami drohe nicht, heißt es in einem Fernsehbericht. Angaben zu möglichen Schäden liegen bislang nicht vor.
11:09 Uhr: Die Arbeiten am schwer beschädigten AKW Fukushima verzögern sich immer mehr: Nachdem am Morgen erneut schwarzer Rauch von Reaktor 3 aufgestiegen ist und die gesamte Atomanlage aus Sicherheitsgründen geräumt wurde, sind nun alle für Mittwoch geplanten Kühlaktionen der Feuerwehr gecancelt.
10:39 Uhr: Im japanischen Parlament wird die Forderung nach weiteren Evakuierungen laut. In einer Petitition plädieren zwölf Abgeordnete dafür, auch außerhalb des bislang gezogenen 20-Kilometer-Radius die Evakuierung „drastisch voranzutreiben“.
10:23 Uhr: Die Lufthansa nimmt wieder Kurs auf Tokio. Ab Donnerstag fliegen wieder Maschinen von Frankfurt und München über Seoul in die japanische Hauptstadt.
9:37 Uhr: Der Rauch legt sich langsam wieder. Kurz nach Entdeckung des Rauchs betrug die radioaktive Belastung nach Angaben der Atombehörde 283,7 Mikrosievert. Zwei Stunden zuvor habe sie bei 435 Mikrosievert gelegen. Die Regierung erklärt, es bestehe keine Notwendigkeit, die Evakuierungszone um das AKW auszuweiten.
8:43 Uhr: Über dem Reaktor 3 des schwer beschädigten Atomkraftwerks Fukushima steigt grauer Rauch auf. Das erklärt der Betreiber der Anlage. Die Arbeiter müssen den Kontrollraum verlassen. Woher der Rauch kommt, ist unklar.
7:35 Uhr: Die Kosten von Erdbeben und Tsunami könnten nach Schätzungen der japanischen Regierung bis zu 218 Milliarden Euro erreichen.
6:20 Uhr: In einer Wasseraufbereitungsanlage in Tokio wird den Behörden zufolge erhöhte Radioaktivität gemessen. Das Wasser solle Säuglingen nicht gegeben werden.
1:11 Uhr: Die Gesundheitsgefahr durch verstrahltes Gemüse wächst in Japan. Das Gesundheitsministerium hat eine Liste mit elf Gemüsearten veröffentlicht, bei denen eine teilweise stark erhöhte Radioaktivität festgestellt worden ist: Darunter sind Spinat, Brokkoli, Kohl und das Blattgemüse Komatsuna. Das Ministerium ermahnte die Verbraucher, diese Lebensmittel aus der Region Fukushima nicht mehr zu essen.
Sonntag, 13.3.2011
23:57 Uhr: Die erlaubten Grenzwerte für radioaktive Strahlung sind nach Angaben der japanischen Nachrichtenagentur Kyodo am frühen Montagmorgen (Ortszeit) im beschädigten Kernkraftwerk Fukushima erneut überschritten worden. Schon am Sonntag waren in dem japanischen AKW Spitzenwerte von mehr als 1200 Mikrosievert statt den erlaubten 500 Mikrosievert gemessen worden. Techniker in Fukushima versuchen seit Samstag, eine Kernschmelze in mehreren Reaktoren zu vermeiden.
23:47 Uhr: Die USA haben ein Team von Nuklearexperten in die Krisenregion in Japan entsandt. Zu ihnen zählten Mitarbeiter der US-Atomregulierungsbehörde, die Experten für Siedewasserreaktoren seien, teilte das Weiße Haus am Sonntag mit. Zudem sollen 144 US-Rettungskräfte mit zwölf Suchhunden von Montag an die japanischen Helfer unterstützten. Vor der japanischen Küste traf zudem der US-Flugzeugträger USS Ronald Reagan ein. Der Flugzeugträger USS Essex ist auf dem Weg.
22:53 Uhr: Im japanischen Atomkraftwerk Onagawa, für das am Sonntag der nukleare Notfall ausgerufen worden war, ist nach Expertendarstellung keine Radioaktivität ausgetreten. Die in der Gegend gemessene Radioaktivität über dem Grenzwert könnte vom havarierten Atomkraftwerk Fukushima stammen, teilten die japanischen Behörden der Internationalen Atomenergieorganisation IAEO mit. Die Untersuchungen hätten ergeben, dass alle drei Reaktoren in Onagawa keine Radioaktivität freisetzten. Inzwischen seien die Werte rund um das Werk wieder auf normalem Niveau.
21:27 Uhr: Nach dem verheerenden Erdbeben und dem anschließenden Tsunami in Japan steigt die Zahl der Todesopfer immer weiter. Die Behörden bestätigen nun mehr als 1800 Tote. Mehr als 1400 Menschen werden zwei Tage nach der Katastrophe noch vermisst. Rund 1900 sind verletzt. Die Behörden rechnen allerdings allein in der Region um die von dem Beben und dem Tsunami besonders schwer getroffenen Stadt Miyagi mit mehr als 10 000 Toten.
20:51 Uhr: In den japanischen Katastrophenregionen mussten bisher etwa 530 000 Menschen ihre Wohnungen und Häuser verlassen, meldete die Nachrichtenagentur Kyodo. Rund 450 000 waren durch das Beben und den Tsunami obdachlos geworden. Weitere 80 000 mussten ihre Unterkünfte verlassen, als die Behörden die Sicherheitszone um die havarierten Kernkraftwerke in Fukushima auf 20 Kilometer ausdehnten.
20:30 Uhr: Die US-Atomaufsichtsbehörde geht nicht davon aus, dass auf Hawaii und die US-Westküste gesundheitsschädliche radioaktive Belastungen aus Japan zukommen.
19:35 Uhr: Die zehn Deutschen, die während des Erdbebens in Japan auf dem Gelände des Atomkraftwerks Fukushima 1 tätig waren, sind auf dem Rückweg nach Deutschland. Nach Auskunft eines Sprechers des Kraftwerkherstellers Areva waren sie bei dem japanischen Kraftwerksbetreiber Tepco, um ein Prüfsystem vorzustellen. Die zehn Mitarbeiter des Unternehmens seien unverletzt, es gehe ihnen den Umständen entsprechend gut. Während des Bebens hätten sie sich in Block 4 des Atomkraftwerks aufgehalten, der nicht in Betrieb gewesen sei.
19:20 Uhr: Die Zahl der Opfer des Erdbebens und Tsunamis in Japan steigt und steigt. Die Behörden identifizierten bis zum frühen Montagmorgen (Ortszeit) 1597 Opfer, 1481 gelten nach Angaben der nationalen Polizeiagentur offiziell noch als vermisst. Nicht in diese Zahlen eingeschlossen sind 200 bis 300 Opfer, die an der Küste der Präfektur Miyagi gefunden wurden. Der Polizeichef der Präfektur warnte vor weit höheren Opferzahlen, da man immer noch keinen Kontakt mit mehr als zehntausend Einwohnern habe.
18:51 Uhr: In der japanischen Erdbebenzone hat sich die Lage im Kernkraftwerk Tokai nach Angaben der Betreiberfirma wieder entspannt. Alle Kontrollstäbe seien in der richtigen Position im Reaktor hieß es. Lokale Behörden sagten, es gebe keinen Grund zur Sorge mit der Kühlung, da die verbleibende Pumpe ihren Dienst problemlos verrichte.
17:55 Uhr: Der Reaktor Tokai zwei werde trotz des Ausfalls von zwei Dieselgeneratoren durch den funktionierenden dritten Generator ausreichend gekühlt, teilte der AKW-Betreiber Japan Atomic Power mit.
17:14 Uhr: In einem dritten Atomkraftwerk in Japan ist das Kühlsystem ausgefallen, wie die Nachrichtenagentur Kyodo unter Berufung auf die Feuerwehr berichtet. Es handelt sich um das AKW Tokai an der Ostküste südlich von Fukushima. 1999 hatte es dort schon einmal einen Atomunfall gegeben.
17:11 Uhr: Der Wind am japanischen Krisen-Atomkraftwerk Fukushima-Daiichi wird in den kommenden Tagen nach Nordosten wehen, also weg von den Bevölkerungszentren aufs Meer. Das teilte die Internationale Atomenergiebehörde IAEA unter Berufung auf Daten der Weltmeteorologieorganisation in Wien mit. Die Windrichtung könnte bei einem möglichen Super-GAU von großer Bedeutung sein, weil sie darüber entscheidet, wohin sich eine radioaktive Wolke ausbreitet. Der schlimmste Fall wäre, wenn radioaktiver Staub in den Ballungsraum Tokio gelangen würde, der etwa 250 Kilometer südwestlich der Unglücksreaktoren von Fukushima liegt.
16:07 Uhr: Wegen des Ausfalls zahlreicher Kraftwerke nach dem schweren Erdbeben in Japan hat der Energieversorger Tepco ab Montag Stromabschaltungen im Osten Japans angekündigt. Tepco habe von der Regierung die Erlaubnis erhalten, ganze Regionen einschließlich des Großraums um die Hauptstadt Tokio vom Stromnetz zu nehmen, teilte das Unternehmen mit. Geplant sei, in fünf Zonen des Versorgungsgebiets von Tepco die Stromversorgung nacheinander jeweils für drei Stunden abzuschalten. Die Blackouts sollen dabei tagsüber in der Zeit zwischen zehn Uhr vormittags und 18.00 Uhr erfolgen. Weitere Unterbrechungen seien bis mindestens bis Ende April nötig, teilte der Konzern laut japanischen Medien mit.
15:55 Uhr: Der Anstieg der Radioaktivität im Atomkraftwerk Onagawa ist einer japanischen Agentur zufolge Ergebnis des Lecks im Kraftwerk Fukushima. Die Betreibergesellschaft Tohoku sehe keine Probleme bei der Kühlung von Onagawa.
15:46 Uhr: Nach der Erdbeben- und Tsunami-Katastrophe in Japan sowie wegen des dadurch ausgelösten Atomunfalls sind bereits fast 600 000 Menschen evakuiert worden. Dies teilte das UN-Büro für die Koordinierung humanitärer Hilfe (OCHA) in Genf mit. Etwa 380 000 Japaner aus den von dem Erdbeben und den Tsunami-Wellen betroffenen Gebieten seien in gut 2000 Notunterkünften untergebracht worden. Hinzu kämen etwa 210 000 Menschen, die in der Nähe des Atomkraftwerks Fukushima 1 wohnten. Dort waren wegen des Erdbebens vom Freitag Teile des Kühlsystems ausgefallen, die Behörden befürchten, dass es in zwei Reaktoren zur Kernschmelze kam.
14:58 Uhr: Die japanischen Behörden haben in einem weiteren Atomkraftwerk den nuklearen Notstand ausgerufen: Wegen überhöhter Werte von Radioaktivität sei nach dem AKW Fukushima nun auch für das AKW Onagawa die niedrigste Notstandsstufe erklärt worden, teilte die Internationale Atomenergiebehörde in Wien mit.
14:00 Uhr: Entwarnung oder Vertuschung? Regierungssprecher Edano nimmt seine eigenen Aussagen zurück, wonach eine „geringe Kernschmelze“ im Akw Fukushima nicht auszuschließen sei. Es habe im Reaktor 3 keine Kernschmelze stattgefunden. Ungeachtet erhöhter radioaktiver Strahlungswerte im Kraftwerk bestehe keine Gefahr für die Gesundheit der Bevölkerung.
13:38 Uhr: Nach Einschätzung der nationalen Wetterbehörde steht Japan ein weiteres schweres Beben bevor. Es gebe eine Wahrscheinlichkeit von 70 Prozent, dass das Land in den kommenden drei Tagen von einem Erdbeben der Stärke „sieben oder mehr“ erschüttert werde, erklärt ein Sprecher. Seit dem Monsterbeben der Stärke 9,0 vom Freitag waren bereits hunderte kleinere Beben nachgefolgt.
12:45 Uhr: Die Zahl der Todesopfer steigt unaufhörlich. Offiziell wurden bislang mehr als 1000 Leichen gefunden. Mehr als 12 000 Menschen konnten von den Rettungskräften lebend aus den Trümmern geborgen werden. In der Krisenregion haben sich mehr als 600 000 Personen in Schulen und Gemeindezentren geflüchtet.
12:14 Uhr: In einer Fernsehansprache ruft Kan die Japaner zur Einheit auf. Die Zukunft des Landes hänge von den Entscheidungen jedes Einzelnen ab. Alle Japaner müssten sich am Wiederaufbau des Landes beteiligen.
11:56 Uhr: Ministerpräsident Naoto Kan bezeichnet die Erdbebenkatastrophe als größte Krise des Landes seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs. Die Probleme in den Atomanlagen unterschieden sich aber grundlegend von der Katastrophe im ukrainischen Tschernobyl, wo vor 25 Jahren das Atomkraftwerk explodierte.
11:12 Uhr: Die Regierung in Tokio warnt vor einer Stromknappheit, die eine Rationierung des Stroms nötig machen werde. Industrieminister Banri Kaieda fordert vor allem Unternehmen auf, ihren Stromverbrauch auf das „strikte Minimum“ zu reduzieren.
10:29 Uhr: Energielieferung aus Russland: Ein Tankschiff mit 19 500 Kubikmetern Flüssiggas an Bord ist nach Angaben der Agentur Interfax von der Pazifik-Insel Sachalin im russischen Fernen Osten aus in See gestochen. Am Montag solle eine weitere Ladung mit 100 000 Kubikmetern folgen. Japan hatte zuvor um eine Anhebung der Energielieferungen gebeten.
9:52 Uhr: Die deutschen Helfer des Technischen Hilfswerks (THW) sind vom Flughafen in Tokio aus in den Westen Japans aufgebrochen. Das Team wolle in Absprache mit der Regierung in dem Katastrophengebiet nach verschütteten Menschen suchen, sagte Einsatzleiter Klaus Buchmüller. Die Maschine mit 38 Helfern, 3 Spürhunden und 12 Tonnen Material an Bord war in der Nacht in Tokio eingetroffen.
8:19 Uhr: In der japanischen Katastrophenregion Miyagi hat es offenbar 10 000 Tote gegeben. Das meldet die örtliche Polizei.
7:58 Uhr: Die Regierung hält eine weitere Explosion in der Atomanlage Fukushima 1 für möglich. „Wir können nicht ausschließen, dass sich im Bereich des Reaktors 3 wegen einer möglichen Ansammlung von Wasserstoff eine Explosion ereignen könnte“, sagt Regierungssprecher Yukio Edano.
7:27 Uhr: In der nordöstlichen japanischen Provinz Miyagi haben Atomexperten eine 400 Mal höhere Radioaktivität als normal gemessen.
7:19 Uhr: Die Polizei hat in der Küstenstadt Miyagi im Norden des Landes weitere 200 Tote gefunden.
6:17 Uhr: Inzwischen scheint festzustehen, dass in sechs Reaktoren an der japanischen Ostküste die Kühlung ausgefallen ist. Am gefährlichsten ist die Lage im Atomkraftwerk Fukushima. Nach Angaben der Atomsicherheitsbehörde wird die Möglichkeit als groß angesehen, dass es dort schon vor der Explosion am Samstag zu einer teilweisen Kernschmelze gekommen ist. Dies widerspricht den Statements der Regierung, wonach der Reaktorkern auch nach der Detonation noch intakt war.
6:03 Uhr: Die japanische Regierung sieht inzwischen Anzeichen für eine Kernschmelze in zwei Reaktoren des beschädigten Atomkraftwerks Fukushima. Regierungssprecher Yukio Edano sagte, sowohl bei Block 1 als auch bei Block 3 der Anlage bestehe die Möglichkeit, dass dieser Fall eingetreten sei.
5:33 Uhr: Die Regierung verdoppelt die Zahl der Soldaten, die bei der Bergung der Tsunami-Opfer helfen sollen auf 100 000. Unterdessen versammeln sich Tausende Menschen in Notunterkünften. Mindestens eine Million Haushalte sind seit der Katastrophe vom Freitag ohne Wasserversorgung, 2,5 Millionen müssen ohne Strom auskommen.
5:04 Uhr: Das schwerste Beben in der Geschichte Japans war noch heftiger, als ursprünglich gemessen. Die Meteorologische Behörde in Tokio korrigiert dessen Stärke von 8,8 auf 9,0.
4:49 Uhr: Japans Regierung ringt nach Worten. Nachdem es im Block 3 des Kernkraftwerks Fukushima zum Ausfall des Kühlsystems gekommen ist, habe man Wasser in das Kernkraftwerk geleitet , um den Druck und die Temperatur in dem Reaktor zu senken, so der Kabinettssekretär. Trotzdem sei es „höchstwahrscheinlich“, dass es in der Anlage zu einer teilweisen Kernschmelze gekommen sei. Da sich aber alles im Inneren des Reaktors abspiele, könnten die Tatsachen nicht direkt überprüft werden. Es würden daher Maßnahmen im Hinblick auf eine mögliche teilweise Kernschmelze getroffen, erklärte der Politiker.
4:25 Uhr: Die Krisenkommunikation der japanischen Regierung gibt weiter Rätsel auf. Nachdem von offizieller Seite die teilweise Kernschmelze in einem Reaktor des Krisenmeiler Fukushima eingeräumt worden war, rudert Kabinettssekretär Yukio Edano nun wieder zurück: Die Radioaktivität im Kernkraftwerk sei lediglich kurzzeitig über das zulässige Niveau gestiegen, danach aber wieder deutlich zurückgegangen.
4:07 Uhr: In einem zweiten Atomreaktor ist es nach Angaben der japanischen Regierung offenbar zu einer teilweisen Kernschmelze gekommen.
3:03 Uhr: Ein Erdbeben der Stärke 6,2 hat Japan erschüttert. Das Beben hatte sein Zentrum rund 180 Kilometer östlich von Tokio. Seit Freitag gab es schon mehr als 150 Nachbeben.
2:56 Uhr: Am Atomkraftwerk Fukushima hat die radioaktive Strahlung die zulässigen Höchstwerte überschritten. Das teilte die Betreiberfirma Tokyo Electric Power (Tepco) am Sonntag mit, meldete die Nachrichtenagentur Kyodo.
2:44 Uhr: Ein starkes Nachbeben erschüttert den Großraum Tokio. In der Stadt wankten Hochhäuser.
2:01 Uhr: In ganz Japan sind 300 000 Menschen auf der Flucht. Viele von ihnen harren in Notunterkünften aus. Fünfeinhalb Millionen Menschen hätten keinen Strom, meldet die Nachrichtenagentur Kyodo. In normalerweise betriebsamen Vierteln in der Hauptstadt Tokio herrschte am Samstagabend Leere.
1:29 Uhr: Die japanische Regierung hat bestätigt: Im AKW Fukushima ist Dampf abgelassen worden, um Druck von dem überhitzten Reaktor in Block 3 zu nehmen. Dabei sei wohl auch eine geringe Menge Radioaktivität freigesetzt worden, so die offiziellen Angaben.
0:57 Uhr: Der US-Flugzeugträger „Ronald Reagan“ ist vor der Küste Japans eingetroffen, um den japanischen Einsatzkräften bei den Bergungsarbeiten in den Erdbebengebieten zu helfen. Japan habe darum gebeten, den Flugzeugträger für die Betankung seiner Helikopter nutzen zu können, teilte die US-Marine auf ihrer Facebook-Seite mit.
0:22 Uhr: Im japanischen Atomkomplex Fukushima soll aus einem weiteren Reaktor radioaktiver Dampf abgelassen werden. Ein Sprecher der Betreiberfirma Tepco sagte, die Menge der Strahlung sei klein und beeinträchtige die Gesundheit von Menschen nicht. Behörden hatten zuvor berichtet, dass nach Angaben des Betreibers die Notkühlfunktion in dem Reaktor ausgefallen sei.
0:09 Uhr: Nach dem Atomunfall in Japan sind in der Nähe des Kraftwerks Fukushima 15 Personen verstrahlt worden, meldete die Nachrichtenagentur Kyodo. Zuvor hatte die Agentur noch berichtet, dass drei Menschen aus der evakuierten Zone im Umkreis der Anlage verstrahlt worden seien.
Freitag, 11.3.2011
23:47 Uhr: Der Großraum Tokio wird immer wieder von schweren Nachbeben erschüttert. Auch in der Provinz Nagano kommt die Erde nicht zur Ruhe. Die Stadt Rikuzentakata mit etwa 25 000 Einwohnern wurde nach Angaben der Feuerwehr fast vollständig von dem verheerenden Tsunami am Vortag zerstört. Die Zahl der Toten nach dem gewaltigen Erdbeben der Stärke 8,9 und dem anschließenden Tsunami wird wahrscheinlich auf mehr als 1000 steigen.
22:50 Uhr: In der Umgebung des Atomkraftwerks Fukushima Daiichi steigt die Radioaktivität, wie die Behörden mitteilten. Die Evakuierungen wurden ausgeweitet. Medienberichten zufolge soll der Wert über dem 1000-fachen des Normalwerts liegen.
21:49 Uhr: Der nordkalifornische Ort Crescent City wurde von über zwei Meter hohen Wellen getroffen. „Über 30 Boote im Hafen wurden beschädigt, Anlegestellen sind zu Bruch gegangen“, sagte ein Sprecher der örtlichen Katastrophenbehörde. Mehr als 4000 Einwohner seien in der Nacht vorsichtshalber in Sicherheit gebracht worden. Auch im Hafen von Santa Cruz, südlich von San Francisco, gingen zahlreiche Boote zu Bruch. Die Flutwellen drückten Jachten in die Holzstege, Boote wurden losgerissen und trieben führerlos im Hafenbecken.
21:41 Uhr: Die Internationale Atomenergiebehörde IAEA ist wegen der Lage im Atomkraftwerk Fukushima Daiichi in voller Alarmbereitschaft. Man sei in Verbindung mit den japanischen Behörden und beobachte die Situation genau, teilte die UN-Behörde in Wien mit.
21:16 Uhr: Ein Mini-Tsunami erreicht Neuseelands Küste. Dort wurde ein um 15 bis 20 Zentimeter höherer Wasserstand gemessen. Der Zivilschutz teilte mit, das Wasser könne an einigen Orten um bis zu einen Meter steigen. Die Menschen sollten sich von den Stränden fernhalten. Evakuierungen waren jedoch nicht vorgesehen.
20:43 Uhr: In Chile und Ecuador haben aufgrund der Tsunami-Gefahr vorsorglich Tausende Menschen ihre Wohnorte am Pazifik verlassen. In Chile wurden etwa 4500 Bewohner der Osterinsel auf den Flughafen der Insel gebracht.
20:41 Uhr: Im japanischen Reaktor Fukushima wollen die Behörden Dampf ablassen. Die japanische Atomsicherheitsbehörde sagte, der Druck in einem der sechs Behälter sei auf das Anderthalbfache des Normalstands angestiegen. Die im Wasserdampf enthaltene Radioaktivität werde aber die Umwelt oder die menschliche Gesundheit nicht beeinträchtigen.
20:08 Uhr: Der Norden Japans ist in der Nacht zum Samstag von einem weiteren schweren Erdbeben erschüttert worden. Das Beben habe eine Stärke von 6,6 gehabt, meldete der Fernsehsender NHK. Seit dem Beben der Stärke 8,9 am Freitag wurde Japan von Dutzenden Nachbeben erschüttert. Der jüngste Erdstoß ereignete sich allerdings in einem anderen Landesteil. Berichte über Schäden gab es zunächst nicht.
19:51 Uhr: Im Norden der Hauptinsel Japans ist das Mobilfunknetz der größten Anbieter ausgefallen. Die meisten Japaner nutzen ihre Handys, um ins Internet zu gehen und E‑Mails zu verschicken. So informierten sie sich auch hauptsächlich während und nach dem Beben.
19:46 Uhr: Nach den Worten des japanischen Industrie- und Handelsministers ist ein geringfügiger Austritt radioaktiven Materials aus der Anlage in der Provinz Fukushima nicht ausgeschlossen.
19:39 Uhr: Ein Erdbeben der Stärke 4,5 hat Teile Nicaraguas erschüttert. Nach Angaben des nationalen Instituts für Erdstudien (Ineter) wurden zunächst keine Schäden verzeichnet. Die Erde bebte, als Nicaragua die Bewohner der Pazifikküste vor einem drohenden Tsunami nach dem Erdbeben in Japan gewarnt hatte.
19:30 Uhr: Die Regierung warnt vor weiteren Tsunamis. Das meldet der Fernsehsender NHK.
19:26 Uhr: Japan bittet offiziell die Europäische Union um Hilfe. Die Regierung in Tokio brauche vordringlich Such- und Rettungstrupps, vor allem Suchhunde zum Aufspüren von Verschütteten, wie die EU-Kommission mitteilt.
19:22 Uhr: Das japanische Verteidigungsministerium zieht eine Zwischenbilanz für die Küstenregion Fukushima: 1800 Haushalte seien komplett zerstört, es werden noch 360 Menschen vermisst. Das sind mehr als die Hälfte der insgesamt in Japan vermissten Personen.
19:18 Uhr: Die ersten Tsunami-Wellen erreichen die mexikanische Küste.
19:12 Uhr: Umweltminister Norbert Röttgen (CDU) schließt eine AKW-Kernschmelze nicht aus. Aufgrund der weiten Entfernung sei in Deutschland aber nicht mit radioaktiver Strahlung zu rechnen.
19:09 Uhr: Die USA schicken Reaktorkühlmittel nach Japan, um einen Beitrag zur Lösung der kritischen Lage im Atomkraftwerk Fukushima zu leisten.
18:51 Uhr: Die Vereinten Nationen bieten Japan ihre Hilfe an. „Ein Einschätzungs- und Koordinierungsteam steht bereit und könnte sofort zum Einsatz kommen“, sagte ein UN-Sprecher in New York. Die UN-Teams werden jedoch nur auf Ersuchen des jeweiligen Staates aktiv.
18:48 Uhr: Die Regierung erklärt, die Situation am Atomkraftwerk Fukushima-Daiichi sei „unter Kontrolle“. Nach Angaben der Nachrichtenagentur Jiji brachte ein Lastwagen notwendiges Gerät nach Fukushima, um das Problem zu beheben. Obwohl keine Radioaktivität ausgetreten sei, hätten sich Spezialisten der Armee in speziellen Schutzanzügen vor Ort begeben, um die Lage zu überprüfen.
18:40 Uhr: Die Regionalverwaltung der Präfektur Miyagi hat die Liste der Todesopfer zur Einsicht für die Hinterbliebenen veröffentlicht. In der dünn besiedelten Provinz lag das Epizentrum des Bebens.
18:34 Uhr: In der japanischen Stadt Sanricho sind 800 Menschen in einer Sporthalle eingeschlossen. Derweil nähert sich das Feuer der Halle. In der Region gibt es mehrere Brandstellen, die die Rettungskräfte kaum unter Kontrolle bekommen. Das berichtet die Zeitung „Yomiuri“.
18:30 Uhr: Im Atomkraftwerk Fukushima-Daiichi steigt die Radioaktivität in einem Turbinengebäude des Reaktors Nummer eins. Die Agentur Kyodo beruft sich dabei auf die Betreibergesellschaft. Diese überlege, „ein wenig Luft“ rauszulassen, um den ebenfalls steigenden Druck zu senken.
18:19 Uhr: Es werden zwei Züge mit einer unbekannten Zahl an Passagieren vermisst. Das vermeldet die japanische Agentur Jiji.
18:10 Uhr: Nach Berichten der japanischen Zeitung „Asahi“ tritt Dampf im Innenraum des Kraftwerks Fukushima-Daiichi aus. Die Kühlung läuft schon seit Stunden nur noch mit Notstromversorgung, der Generator ist ausgefallen.
17:58 Uhr: Die japanische Agentur Kyodo berichtet, dass es wahrscheinlich mehr als 1000 Tote in Japan gibt.
17:55 Uhr: Die Bundesregierung will 40 Experten nach Japan schicken. Das berichtet die „Rheinische Post“ vom Samstag. Das Rettungsteam des Technischen Hilfswerks soll die Ortung und Bergung von Tsunamiopfern unterstützen.
17:35 Uhr: Die ersten Tsunami-Wellen haben das Festland der USA erreicht. Sie wurden um 7.30 Uhr Ortszeit entlang der Küste des Staats Oregon registriert, wie das Tsunami-Warnzentrum für den Pazifik in Honolulu mitteilte. Bereits Stunden zuvor waren die Menschen über Sirenen aufgefordert worden, niedrig gelegene Gebiete zu verlassen.
17:18 Uhr: 150 Polizisten und 80 Soldaten des japanischen Militärs sind zum beschädigten Reaktor Fukushima-Daiichi ausgesandt worden. Sie sollen bei einem möglichen GAU für eine Evakuierung der Bevölkerung sorgen. Das berichtet die japanische Zeitung Yomiuri.
17:07 Uhr: Die japanische Regierung fordert amerikanische Truppen zur Unterstützung an. Das gab Kabinettssekretär Yukio Edano auf einer Pressekonferenz bekannt. Amerikanische Soldaten sind in Japan stationiert: Einheiten vom Flugzeugträger „Ronald Reagan“ sollen die Rettungskräfte vor allem bei der Brandbekämpfung unterstützen.
16:45 Uhr: Noch sind die Folgen des Erdbebens mit Stärke 8,9 auf der Richterskala nicht abzusehen. Derzeit geht die Polizei von 117 Toten aus, außerdem wurden in der Stadt Sendai im Nordosten bis zu 300 Leichen angeschwemmt. Die Zahl der Vermissten stieg stark: Von knapp 500 Menschen fehlt noch jede Spur, darunter sind auch Schulkinder. Nach offiziellen, vorläufigen Angaben wurden fast 600 Menschen verletzt.
16:33 Uhr: Die Bundesregierung schickt erste Helfer nach Japan. Vier Experten des Technischen Hilfswerks (THW) seien bereits unterwegs. Die Fachleute sollen die Botschaft unterstützen und Möglichkeiten für den Einsatz prüfen. Weitere Mannschaften stehen bereit, falls die japanische Regierung um Hilfe bitten sollte. Auch private Hilfsorganisationen wie das Bündnis „Aktion Deutschland hilft“ bereiten sich auf die Reise vor.
16:10 Uhr: In den sechs Provinzen, die am stärksten vom Erbeben beschädigt wurden, dürfen die Menschen kostenlos im staatlichen Festnetz telefonieren. Das gab das japanische Kommunikationsministerium bekannt.
15:57 Uhr: In der Hauptstadt Tokio und in Yokohama bleiben in der Nacht alle öffentlichen Gebäude wie Schulen und Stadien für die Gestrandeten geöffnet. Außerdem stellen viele Supermärkte ihre Toiletten und Waschräume zur Verfügung.
15:39 Uhr: Das Notkühlsystem des Atomkraftwerks Fukushima läuft nach japanischen Informationen nur noch im Batteriebetrieb. Die Batterien lieferten nur noch Energie für wenige Stunden, erklärte die Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit (GRS) in Köln unter Verweis auf japanische Angaben. „Im allerschlimmsten Fall droht dann eine Kernschmelze“, sagte ein GRS-Sprecher. Was genau passieren könne, sei aber aufgrund der unklaren Lage noch nicht zu beurteilen.
15:25 Uhr: Der japanische Verteidigungsminister Katsuya Ogawa hat das Militär mobilisiert. 8000 Mann aus allen Einheiten sollen der Bevölkerung helfen, Verschüttete zu bergen, Verwundete zu versorgen und aufzuräumen. Das berichtet die Zeitung Asahi.
15:08 Uhr: Die Zone um den Reaktor Fukushima, aus der sich die Menschen in Sicherheit bringen sollen, wurde von zwei auf drei Kilometer erweitert, berichtete der Rundfunksender NHK. In einem Gebiet bis zu zehn Kilometern Entfernung sollten die Bewohner in ihren Häusern bleiben – dort leben etwa 45 000 Personen.
15:06 Uhr: Der Flughafen Narita in der japanischen Hauptstadt Tokio ist nach Angaben von Lufthansa wieder geöffnet. Wie die japanischen Agentur Kyodo berichtete, saßen dort wegen der stundenlangen Sperre rund 13 000 Menschen fest.
14:53 Uhr: Die ersten Ausläufer des Tsunamis haben Hawaii erreicht. Das örtliche Fernsehen zeigte Bilder von hohen Wellen vor den Stränden der zu den USA gehörenden Insel Oahu. In Kalifornien erwarten die Behörden eine bis zu zwei Meter hohe Flutwelle.
14:47 Uhr: Die Versorgung der Bevölkerung in Tokio scheint zu funktionieren. Dort ist es bereits Abend, Tausende Menschen können nicht von der Arbeit nach Hause fahren. Für sie wurden im Stadtgebiet 40 Anlaufstellen, etwa in Turnhallen, eingerichtet, wo sie schlafen und essen können. Auf den wichtigsten Bahnhöfen der Metropolregion sind nach ersten Schätzungen mehr als 5000 Menschen gestrandet.
14:36 Uhr: In der vom Tsunami heimgesuchten Küstenregion im Nordosten des Landes sind 200 bis 300 Ertrunkene gefunden worden, berichtete die japanische Nachrichtenagentur Jiji.
14:15 Uhr: Die Zahl der Toten und Verletzten in Japan wird stetig nach oben korrigiert. Nach Angaben der Polizei in Tokio sind landesweit 64 Todesfälle bestätigt. Besonders betroffen sind die Regionen, in denen der Tsunami gewütet hat. Mindestens 251 Personen sollen verletzt sein, 57 Menschen werden derzeit offiziell vermisst. Als Folge des Katastrophe gab es zahlreiche Erdrutsche, die weitere Menschen gefährden.
13:45 Uhr: Das Amt für Atomsicherheit schließt jetzt nicht mehr aus, dass aus dem beschädigten Kraftwerk Fukushima-Daiichi Strahlung austreten könnte. Der Kühlwasserspiegel im Reaktor sinke bedenklich, meldete die Zeitung Asahi.
13:19 Uhr: In Tokio hat die U‑Bahn wieder den Betrieb aufgenommen. Die Zeitung Asahi berichtet, dass eine der wichtigsten Linien, die quer durch die Hauptstadt führt, wieder fahre.
13:16 Uhr: Die Behörde für Atomsicherheit hat die Bevölkerung, die im Umkreis von zwei Kilometern um den beschädigten Atommeiler Fukushima-Daiichi wohnt, dazu aufgerufen, Schutzräume aufzusuchen. Davon sind etwa 1900 Personen betroffen. Das meldet Japans größte Tageszeitung Yomiuri.
13:09 Uhr: In Japan sind nach vorläufigen amtlichen Angaben mindestens 40 Menschen ums Leben gekommen. Weitere 39 Menschen würden vermisst, teilte die Polizei in Tokio mit. Der japanische Sender NHK berichtet, dass ein Schiff mit etwa hundert Menschen an Bord vom Tsunami fortgetragen wurde. Das Schicksal der Menschen an Bord sei unklar.
12:57 Uhr: Wissenschaftler vom Deutschen Geoforschungszentrum (GFZ) in Potsdam erwarten, dass es noch über Monate schwere Nachbeben geben wird. Die Erschütterungen könnten eine Magnitude von 7 oder 8 erreichen.
12:41 Uhr: Bundespräsident Christian Wulff hat dem Kaiser von Japan ein Beileidsschreiben geschickt. Er habe mit außerordentlicher Bestürzung von der Katastrophe erfahren und spreche seiner Majestät und dem Volk tief empfundene Anteilnahme aus.
12:19 Uhr: Für den Atommeiler in Fukushima-Daiichi ist die höchste Alarmstufe ausgerufen worden, wie der japanische Kabinettssekretär Yukio Edano erklärte. Ein Strahlungsleck gebe es aber nicht. Zuvor war die Kühlung ausgefallen. An diesem Kraftwerk hängt allerdings fast die gesamte Stromversorgung Tokios. Ein längerer Ausfall könnte die Rettungsarbeiten zusätzlich erschweren.
11:51 Uhr: Die Ausschläge des Erdbebens in Japan mit der Stärke 8,9 waren auch in Deutschland deutlich zu messen. „So einen heftigen und lang andauernden Ausschlag haben wir seit langem nicht mehr beobachtet“, sagte Klaus-Peter Lanser vom Landschaftsverband Westfalen-Lippe, der ein Naturkundemuseum mit eigenem Seismographen betreibt. Ab einer Stärke von 6,5 sollen die Beben einem weiteren Experten zufolge weltweit messbar sein.
11:45 Uhr: Bundeskanzlerin Angela Merkel hat Japan deutsche Hilfe bei der Bewältigung der Folgen des katastrophalen Erdbebens angeboten. Noch liegt allerdings nach Regierungsangaben keine Bitte darum aus Japan vor. Von deutschen Opfern durch die Katastrophe ist dem Auswärtigen Amt weiterhin nichts bekannt.
11:43 Uhr: Die Zahl der Todesopfer bei dem verheerenden Erdbeben in Japan ist nach Angaben der Polizei und lokaler Behörden auf mindestens 32 gestiegen. Zahlreiche Menschen in weiten Gebieten im Osten des Landes seien verletzt.
11:25 Uhr: Beim schwersten Erdbeben in der Geschichte Japans mit der Stärke 8,9 und dem folgenden Tsunami sind nach Regierungsangaben mindestens 29 Menschen ums Leben gekommen. Dem Sender NHK zufolge war es das schwerste Beben seit Beginn der Aufzeichnungen Ende des 19. Jahrhunderts.
11:06 Uhr: Bei dem Beben in Japan hat es in zwei Fabriken Explosionen gegeben. Zahlreiche Industrieunternehmen der drittgrößten Volkswirtschaft der Welt mussten die Produktion einstellen.
10:59 Uhr: Es kursieren widersprüchliche Meldungen über das Atomkraftwerk Daiichi. Die Agentur Jiji meldete, dort seien die Kühlsysteme ausgefallen, Radioaktivität sei aber nicht ausgetreten. Später meldete Jiji unter Berufung auf die Regionalbehörden in Fukushima, die Kühlsysteme seien intakt. Die japanische Regierung hat Medienberichten zufolge beschlossen, den atomaren Notstand auszurufen. Dieser tritt dann ein, wenn der Austritt von Radioaktivität sich bestätigt oder ein Kühlsystem eines Kernkraftwerks ausfällt.
10:41 Uhr: Die Behörden an der Westküste der USA warnten die Bewohner vor einer Flutwelle, die in etwa sechs Stunden eintreffen könnte. Allerdings sei die erste Welle nicht unbedingt die stärkste, erklärte das Tsunami-Warnzentrum für die Westküste und Alaska.
10:37 Uhr: Im Atomkraftwerk Onagawa ist ein Feuer ausgebrochen, wie die Agentur Kyodo meldet.
10:27 Uhr: Kremlchef Dmitri Medwedew hat den Opfern der Naturkatastrophe in Japan Unterstützung versprochen. Er forderte den Zivilschutzminister auf, Hilfsmaßnahmen vorzubereiten. Die Beziehungen zwischen Russland und Japan sind wegen eines Territorialstreits um die Südkurilen seit Jahren gespannt.
10:13 Uhr: Durch das Erdbeben und den Tsunami in Japan sind nach Medienberichten mindestens 19 Menschen ums Leben gekommen.
10:12 Uhr: Google startete eine Personen-Suche in Japanisch und Englisch im Internet, um die Suche nach Personen im Erdbebengebiet zu erleichtern. Die Nutzer können eintragen, ob sie nach jemandem suchen oder Informationen über sich und andere online stellen.
10:02 Uhr: Eine Tsunami-Warnung ist nun für fast die gesamte Pazifik-Region ausgegeben worden. Ausgenommen sind die Westküsten der USA und Kanadas, wie das Tsunami-Warnzentrum für den Pazifik mitteilte. Die Warnung gilt unter anderem für Russland, Taiwan, die Philippinen, Indonesien, Papua Neuguinea, Australien, Neuseeland, Fidschi, Mexiko, Guatemala, El Salvador, Costa Rica, Nicaragua, Panama, Honduras, Chile, Ecuador, Kolumbien und Peru.
10:01 Uhr: Bislang gibt es nach Angaben des Auswärtigen Amtes keine Hinweise auf deutsche Opfer nach dem Erdbeben in Japan. Nach ersten Schätzungen leben in der am schwersten betroffenen Region an der Ostküste der Hauptinsel Honshu etwa 100 Bundesbürger. Besorgte Angehörige können sich unter der Telefonnummer 030⁄50 00 30 00 informieren.
10:01 Uhr: Auf der nordjapanischen Insel Hokkaido wurden Evakuierungen angeordnet. Die Menschen sollen sich wegen anhaltender Nachbeben auf öffentlichen Plätzen in Sicherheit bringen, um nicht von Trümmern getroffen zu werden, wie der japanischen Sender NHK auf seiner Webseite berichtete.
9:57 Uhr: Insgesamt sind 18 Nachbeben registriert worden, wie amerikanische Medien berichten.
9:37 Uhr: Nach Regierungsangaben sind im Nordosten Japans rund 50 Feuer ausgebrochen. In einer brennenden Raffinerie in Chiba nördlich von Tokio habe es Explosionen gegeben.
9:29 Uhr: Nach Angaben von Reedern sind alle Häfen in Japan geschlossen worden.
9:23 Uhr: Die Behörden auf den Philippinen ordnen die Evakuierung von Ortschaften an der Ostküste an. Der Direktor des Instituts für Vulkanologie und Seismologie, Renato Solidum, sagte, die ersten einen Meter hohen Wellen würden am Nachmittag (Ortszeit, 10 Uhr MESZ) erwartet. Bewohner der Küste wurden aufgefordert, sich auf höher gelegenes Gelände zu begeben.
9:22 Uhr: Nach dem schweren Erdbeben in Japan haben die Behörden im äußersten Osten Russlands mehr als 10 000 Menschen wegen eines drohenden Tsunamis in Sicherheit gebracht. Auf der Inselgruppe der Südkurilen sowie auf der Insel Sachalin wurden mehrere Siedlungen in Ufernähe evakuiert. Nach Angaben des Katastrophenschutzes sind Menschen auf den Südkurilen-Inseln Kunaschir und Schikotan besonders betroffen.
9:20 Uhr: Eine große Welle warf in der ostjapanischen Stadt Sendai Fischerboote an die Küste, wie in Fernsehbildern zu sehen ist. Das Feuer in der Ölraffinerie in Chiba nördlich von Tokio breitete sich weiter aus.
9:16 Uhr: Japans Ministerpräsident spricht von „enormen Schäden“. Mit den japanischen Atomreaktoren gebe es bislang keine Probleme. Sie wurden nach dem Beben abgeschaltet. Der Sprecher der japanischen Regierung erklärte, in das Katastrophengebiet würden Soldaten entsandt.
9:12 Uhr: Nach Angaben des Radiosenders NHK sind bei dem Erdbeben in Japan mindestens fünf Menschen ums Leben gekommen. Es gebe viele Verletzte, zahlreiche Häuser seien eingestürzt.
9:00 Uhr: Nach dem Erdbeben sind in der Hauptstadt Tokio an 14 Orten Feuer ausgebrochen. Das meldet die Agentur Kyodo.
8:34 Uhr: Eine zehn Meter hohe Tsunuami-Welle hat die Ostküste Japans erreicht.
6:59 Uhr: Ein schweres Erdbeben hat Japan erschüttert. Das Epizentrum des Bebens gegen 14.45 Uhr Ortszeit (6.45 Uhr MEZ) lag 130 Kilometer östlich der Stadt Sendai und knapp 400 Kilometer nordöstlich der Hauptstadt Tokio. Die Behörden gaben umgehend eine Tsunami-Warnung aus.
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In Märztage reiht Thomas Neumann tägliche Nachrichten aus Newstickern vom 11. März bis zum 24. März 2011 über die Katastrophe in Japan aneinander, versehen mit Fotografien seines Alltags in Deutschland während dieser Zeit. In diesem Beitrag sind die Aufzeichnungen von vier Tagen veröffentlicht.
Die Publikation Märztage ist im Jahr 2011 im Revolver Verlag erschienen, sowie zusätzlich als Collectors Edition in Form einer Box mit einem gerahmten Print (Auflage von 13 Exemplaren).
ISBN 978−3−86895−164−6