Das kleine Kröchlendorff beansprucht ein doppeltes F in seinem Namen. Auf den Plakaten und Einladungen für diese Ausstellung war das zuerst falsch geschrieben. So etwas passiert und lässt sich korrigieren.
Bei Kröchlendorff ist die Sache noch einfach. Schwieriger wird es bei Fiebigershof mit ie und Fibigershof, also ohne ie. Da prallen Meinungen aufeinander und nicht nur Meinungen: Die unterschiedlichen Schreibweisen findet man auf Ortsschildern, auf Karten und in Lexika.
Auch für andere Ortsbezeichnungen gibt es verschiedene Möglichkeiten: Sternhagen Hof, Hof Sternhagen und Sternhagen Gut; es gibt die Schreibweisen Fischerhof und Fischershof, und ob Hohenzollchow, Neu Zollchow und Dollshof denselben Ort bezeichnen, habe ich noch nicht herausgefunden.
Bei Schmachtenhagen gibt es ein Gehöft, von dem selbstverständlich jeder weiß, wie es heißt, nur dass die einen es Charlottenhöh und die anderen Louisenthal nennen.
Doch nicht nur bei den Ortsnamen, auch in der Kartierung gibt es mitunter Differenzen. Keine Frage, jede Gemeinde muss eine Begrenzung haben. Da wird es bei der Gemeinde NWUM allerdings knifflig. Eine Karte war nicht aufzutreiben. Gibt es nicht, wird mir in der Verwaltung in Schönermark gesagt. Nicht nur keine Karte, sondern auch keine Kartierung, aber das war hoffentlich nur ein Verständigungsfehler. Beim Arbeiten hilft Ihnen doch das Internet, so sinngemäß die Auskunft. Auch mit der Zahl der Einwohner scheint es nicht so einfach zu sein. Jedenfalls agiert die Website der Gemeinde vorsichtig mit der vagen Angabe von etwa 5.000 Einwohnern. Da ist Wikipedia schon etwas mutiger und legt sich auf 4.248 Einwohner für das Jahr 2017 fest.
Es gibt also in unserem so durchorganisierten Land, wie es scheint, ganz unerwartete Freiräume und Unwägbarkeiten. Vielleicht liegt das in diesem speziellen Fall auch daran, dass wir über ein Gebiet mit einer Dichte von nur 17 Einwohnern auf einem Quadratkilometer reden und mithin die Abstände von Mensch zu Mensch so groß sind, dass Informationen, die woanders für wichtig gehalten werden, etwas spärlicher fließen.
Im Fürstentum Monaco, zum Beispiel, leben 18.500 Bewohner auf einem Quadratkilometer. Das ist mehr als das Tausendfache. Doch vielleicht ist das auch ein unzulässiger Vergleich.
So ein Gebilde wie die Gemeinde Nordwestuckermark ist freilich ein merkwürdiges Konstrukt: Es ist offensichtlich keine Stadt. Keine Stadt, die von einer wichtigen Kreuzung oder einem Marktplatz aus gewachsen ist. Auch kein Dorf mit einem Dorfanger und einer Dorfkirche. Es ist eben eine Gemeinde, ein administratives Kunstprodukt aus einzelnen Ortsteilen, Dörfern und Wohnplätzen – mit zweifelhaftem Zusammenhalt.
Und so stellt sich die Frage, ob es ein Herzensbedürfnis geben kann, dass einen Einwohner von Fürstenwerder dazu bringen könnte mit einem aus Röpersdorf an den fernen Ufern des Unteruckersees zusammenzugehen. Mit ihm ein Gemeinwesen zu bilden, in dem der Bau jeder Straßenlaterne gemeinsam beraten werden muss.
Es ist von reinem Pragmatismus auszugehen, von einer schulterzuckenden Vernunft: Irgendwie muss die Leere doch verwaltet werden.
Angeblich gelten nach einer Erhebung der UNO Landstriche mit einer Einwohnerdichte wie in der Uckermark als unbewohnt. Das mag ein Auswuchs bürokratischen Denkens sein, und vielleicht ist das Ganze auch ein böswilliges Gerücht, aber wie das so ist mit Gerüchten: Die guten stehen irgendwie mit einem Fuß in der Wirklichkeit.
Daran, dass sich in der Summe dieser Zutaten ein Kosmos von ganz eigenem Reiz ergibt, besteht kein Zweifel. Doch das ist ein anderes Thema.
NWUM von Ulrich Wüst, nach einem Text für eine Ausstellungseröffnung im Buchladen Fürstenwerder.
Das kleine Kröchlendorff beansprucht ein doppeltes F in seinem Namen. Auf den Plakaten und Einladungen für diese Ausstellung war das zuerst falsch geschrieben. So etwas passiert und lässt sich korrigieren.
Bei Kröchlendorff ist die Sache noch einfach. Schwieriger wird es bei Fiebigershof mit ie und Fibigershof, also ohne ie. Da prallen Meinungen aufeinander und nicht nur Meinungen: Die unterschiedlichen Schreibweisen findet man auf Ortsschildern, auf Karten und in Lexika.
Auch für andere Ortsbezeichnungen gibt es verschiedene Möglichkeiten: Sternhagen Hof, Hof Sternhagen und Sternhagen Gut; es gibt die Schreibweisen Fischerhof und Fischershof, und ob Hohenzollchow, Neu Zollchow und Dollshof denselben Ort bezeichnen, habe ich noch nicht herausgefunden.
Bei Schmachtenhagen gibt es ein Gehöft, von dem selbstverständlich jeder weiß, wie es heißt, nur dass die einen es Charlottenhöh und die anderen Louisenthal nennen.
Doch nicht nur bei den Ortsnamen, auch in der Kartierung gibt es mitunter Differenzen. Keine Frage, jede Gemeinde muss eine Begrenzung haben. Da wird es bei der Gemeinde NWUM allerdings knifflig. Eine Karte war nicht aufzutreiben. Gibt es nicht, wird mir in der Verwaltung in Schönermark gesagt. Nicht nur keine Karte, sondern auch keine Kartierung, aber das war hoffentlich nur ein Verständigungsfehler. Beim Arbeiten hilft Ihnen doch das Internet, so sinngemäß die Auskunft.
Auch mit der Zahl der Einwohner scheint es nicht so einfach zu sein. Jedenfalls agiert die Website der Gemeinde vorsichtig mit der vagen Angabe von etwa 5.000 Einwohnern. Da ist Wikipedia schon etwas mutiger und legt sich auf 4.248 Einwohner für das Jahr 2017 fest.
Es gibt also in unserem so durchorganisierten Land, wie es scheint, ganz unerwartete Freiräume und Unwägbarkeiten. Vielleicht liegt das in diesem speziellen Fall auch daran, dass wir über ein Gebiet mit einer Dichte von nur 17 Einwohnern auf einem Quadratkilometer reden und mithin die Abstände von Mensch zu Mensch so groß sind, dass Informationen, die woanders für wichtig gehalten werden, etwas spärlicher fließen.
Im Fürstentum Monaco, zum Beispiel, leben 18.500 Bewohner auf einem Quadratkilometer. Das ist mehr als das Tausendfache. Doch vielleicht ist das auch ein unzulässiger Vergleich.
So ein Gebilde wie die Gemeinde Nordwestuckermark ist freilich ein merkwürdiges Konstrukt: Es ist offensichtlich keine Stadt. Keine Stadt, die von einer wichtigen Kreuzung oder einem Marktplatz aus gewachsen ist. Auch kein Dorf mit einem Dorfanger und einer Dorfkirche. Es ist eben eine Gemeinde, ein administratives Kunstprodukt aus einzelnen Ortsteilen, Dörfern und Wohnplätzen – mit zweifelhaftem Zusammenhalt.
Und so stellt sich die Frage, ob es ein Herzensbedürfnis geben kann, dass einen Einwohner von Fürstenwerder dazu bringen könnte mit einem aus Röpersdorf an den fernen Ufern des Unteruckersees zusammenzugehen. Mit ihm ein Gemeinwesen zu bilden, in dem der Bau jeder Straßenlaterne gemeinsam beraten werden muss.
Es ist von reinem Pragmatismus auszugehen, von einer schulterzuckenden Vernunft: Irgendwie muss die Leere doch verwaltet werden.
Angeblich gelten nach einer Erhebung der UNO Landstriche mit einer Einwohnerdichte wie in der Uckermark als unbewohnt. Das mag ein Auswuchs bürokratischen Denkens sein, und vielleicht ist das Ganze auch ein böswilliges Gerücht, aber wie das so ist mit Gerüchten: Die guten stehen irgendwie mit einem Fuß in der Wirklichkeit.
Daran, dass sich in der Summe dieser Zutaten ein Kosmos von ganz eigenem Reiz ergibt, besteht kein Zweifel. Doch das ist ein anderes Thema.
NWUM von Ulrich Wüst, nach einem Text für eine Ausstellungseröffnung im Buchladen Fürstenwerder.
Neu Zollchow, Juli 2015
Kraatz, Juli 2015
Falkenhagen, Juni 2014
Bei Christianenhof / Wittstock, Juni 2014
Schönermark, September 2014
Bei Gollmitz / Schönermark, Juni 2015
Ferdinandshorst, Juli 2014
Kraatz, August 2018
Bei Weggun, August 2017
Naugarten, September 2014
Naugarten, September 2014
Bei Zernikow, Juli 2015
Schönermark, Juni 2015
Bei Parmen, September 2016
Schönermark, Juni 2015
Bei Weggun, Juni 2015
Wilhelmshof, Juli 2015
Naugarten, August 2015
Bei Schönermark / Wilhelmshof, Juli 2018
Zollchow, Juli 2015
Schönermark, September 2014
Holzendorf, Juni 2014
Bei Parmen / Raakow, Mai 2016
Wittstock, Juni 2014
Ferdinandshorst, Mai 2016