Wenn ich jetzt in den Wochen des Shutdowns in meinem Viertel in Soho spazieren gehe, befinde ich mich meist ganz allein in den Straßen der stillgelegten Stadt. Die Menschen fehlen, die laut ratternden Lastwagen, die unzähligen Autos und das Kratzen der Flugzeuge über den Himmel. Verstummt sind die lärmenden Baumaschinen, die Pressluftbohrer, das Hupen, die Motoren, die Sirenen, die Stimmen.
Die Stille um mich ist reglos und schwer, beladen mit der Frage nach den fehlenden Menschen, die bis vor Kurzem hier mit gewohnter Betriebsamkeit und zähem Alltagseifer ihren Geschäften nachgingen. In den öden Straßen wird mir offenbar, dass wir alle aus unserem Leben herausgefallen sind. Was wird das Morgen bringen? So beharrlich diese Frage in die Luft der leeren Straßen drängt, so beschwörend schön scheint auch gerade deren Verlassenheit auf. Als hätte sich Soho, das noch unlängst mit den schillernden Versprechen der Konsumwelt aus den Nähten platzte, in kürzester Zeit alles Überflüssigen entledigt, um nur noch die nackten Straßenzüge übrig zu lassen, die sich jetzt wie eine Filmkulisse vor mir aufbauen. Hohl, menschenleer und gespenstisch, aber auch unverhüllt und schön. Die erzählerischen Fassaden der Cast-Iron-Architektur und ihre Farben scheinen plötzlich in der Ereignislosigkeit und Ruhe ihre ganze Kraft zu entfalten. Sind wir hier in dieser Leere näher an der Wahrheit angelangt?
Die Sohlen meiner Turnschuhe quietschen auf dem glatten Stein der breiten Gehwege in die Stille hinein. Ich höre mich, also bin ich. Ich nehme mich wahr als eine Figur in der Stadt. Wie eine Figur auf den leeren Plätzen in einem von Giorgio de Chiricos metaphysischen Bildern. Plötzlich bin ich da mit allen meinen Sinnen. Welch ein reicher Schatz das Leben doch ist, in dem Augenblick, in dem sich das Sein in ein einvernehmliches Verhältnis zur Welt setzen kann.
Wenn ich jetzt in den Wochen des Shutdowns in meinem Viertel in Soho spazieren gehe, befinde ich mich meist ganz allein in den Straßen der stillgelegten Stadt. Die Menschen fehlen, die laut ratternden Lastwagen, die unzähligen Autos und das Kratzen der Flugzeuge über den Himmel. Verstummt sind die lärmenden Baumaschinen, die Pressluftbohrer, das Hupen, die Motoren, die Sirenen, die Stimmen.
Die Stille um mich ist reglos und schwer, beladen mit der Frage nach den fehlenden Menschen, die bis vor Kurzem hier mit gewohnter Betriebsamkeit und zähem Alltagseifer ihren Geschäften nachgingen. In den öden Straßen wird mir offenbar, dass wir alle aus unserem Leben herausgefallen sind. Was wird das Morgen bringen? So beharrlich diese Frage in die Luft der leeren Straßen drängt, so beschwörend schön scheint auch gerade deren Verlassenheit auf. Als hätte sich Soho, das noch unlängst mit den schillernden Versprechen der Konsumwelt aus den Nähten platzte, in kürzester Zeit alles Überflüssigen entledigt, um nur noch die nackten Straßenzüge übrig zu lassen, die sich jetzt wie eine Filmkulisse vor mir aufbauen. Hohl, menschenleer und gespenstisch, aber auch unverhüllt und schön. Die erzählerischen Fassaden der Cast-Iron-Architektur und ihre Farben scheinen plötzlich in der Ereignislosigkeit und Ruhe ihre ganze Kraft zu entfalten. Sind wir hier in dieser Leere näher an der Wahrheit angelangt?
Die Sohlen meiner Turnschuhe quietschen auf dem glatten Stein der breiten Gehwege in die Stille hinein. Ich höre mich, also bin ich. Ich nehme mich wahr als eine Figur in der Stadt. Wie eine Figur auf den leeren Plätzen in einem von Giorgio de Chiricos metaphysischen Bildern. Plötzlich bin ich da mit allen meinen Sinnen. Welch ein reicher Schatz das Leben doch ist, in dem Augenblick, in dem sich das Sein in ein einvernehmliches Verhältnis zur Welt setzen kann.
Abbildungen von oben nach unten: Exposure #151, #152, #150, #158, #155, alle © VG Bild-Kunst, Bonn